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Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 304 - 305
Titel: 57. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini , 2017

Ungarn

Gyula Várnai

Peace on Earth
Komissarin: Julia Fabényi
Kurator: Zsolt Petrányi
Ort: Giardini

1956 geboren, studierte Gyula Várnai zunächst Musik, Mathematik und andere Wissenschaften. Erst später kam er als Autodidakt zur Kunst. Jetzt vertritt er Ungarn auf der Biennale mit seinem Projekt „Peace on Earth“. „Ist es tatsächlich wahr, dass wir nur noch über Dystopien sprechen können und es überhaupt keine positiven Visionen mehr gibt?“ Diese Frage haben sie sich Anfangs gemeinsam gestellt, erzählte Kurator Petrányi. So präsentiert uns jetzt Gyula Várnai die Notwendigkeit und die Möglichkeiten von Utopien, wofür er verschiedene Symbole zusammenbringt, alte neu belebt und neue einführt. Ein riesiges Peace on Earth-Neonzeichen steht in der Haupthalle des Pavillons. Von 1958 bis in die frühen 1990er Jahre auf einem Gebäude in Ungarn installiert, mit dem Ende des Kalten Krieges abmontiert, sieht Várnai heute eine neue Dringlichkeit für diesen Wunsch, der in diesen Zeiten der Konflikte zwischen Europa, USA, Russland und China heute wichtiger als je zuvor sei, wie es im Begleittext heißt. In einem fiktiven Video-Interview befragt der Künstler den polnischen Sci-Fi-Autor Stanislaw Lem (1921 – 2006), montiert in Lems Fernsehauftritt 1970 heute aktuelle Fragen. Im Seitenflügel hat Várnai einen Regenbogen aus 8000 Abzeichen in verschiedenen Größen über die Wand gelegt. Es sind Symbole von Organisationen, Firmen, Städten und Bewegungen aus den 1960er und 1970er Jahren, sortiert nach Größe und Farbfolge des Regenbogens – auch dies ein optimistischer Blick, der Differenzen in einem symbolträchtigen Bild vereinheitlicht. Im hinteren Teil explodiert ein Gebäude durch eine…

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