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Titel: Zürich · S. 304 - 307
Titel: Zürich , 1990

Annelise Zwez
Wichtige Bilder

Fotografie in der Schweiz
Museum für Gestaltung, Zürich

28.3. – 26.8.1990

Zu den meistdiskutierten Begriffen unserer Zeit gehört der Terminus “mediatisiert”. Unter theoretischen Aspekten ist es in der Schweiz vor allem Johann Gerhard Lischka, der die Auseinandersetzung mit der “eigenständiges Denken verhindernden”, “unmündig” machenden Medienflut in Gang zu bringen sucht. Unter dem klassischem schweizerischen Understatement so gar nicht entsprechenden Titel “Wichtige Bilder – Fotografie in der Schweiz” versuchen Martin Heller (Leitender Konservator des Museums für Gestaltung in Zürich), und Urs Stahel (Kunstkritiker, Ausstellungsmacher und Lehrer an der Fotoklasse der Schule für Gestaltung in Zürich) die Diskussion an der Basis, dort, wo es um Bilder geht, wie sie – von der Technik her – in den Printmedien Verwendung finden, einzuleiten. Die Motivation für ihre aktuelle Schweizer Fotografie von 17 Fotoschaffenden umfassende Ausstellung ist der Mangel an Bilddiskurs über “Fotografie – heute” in der Schweiz und gleichzeitig die Postulierung von Ansätzen für eine konstruktivere Diskussion. Es darf hier angemerkt werden, dass die “Pflege des eigenen Gärtchens” (Stahel) einer typisch schweizerischen Mentalität entspricht und längst nicht nur die Fotografie betrifft.

In der Schweiz ist die Fotografie nicht einfach ein “Non-Thema”. Auch in Zürich, Bern, Basel, Lausanne, Genf kündigte die Fotografie vor gut 20 Jahren ihre einseitige Funktion im Dienst der Printmedien auf und verselbständigte sich zum “Medium Fotografie” als breitgefächertem, bildnerischem Mittel. Foto-Galerien entstanden, die Schweizerische Stiftung für Fotografie wurde gegründet (Sitz: Kunsthaus Zürich), die Fotografen wurden aufs Künstlerpodest gehievt und eroberten die Museen. Vor wenigen Jahren wurde in Lausanne das Musée de…



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