Zwischen Leerstand, Moral und Unmoral
Die Bildende Kunst der Ruhrtriennale
von Martin Seidel
Atelier Van Lieshout: „The Good, the Bad and the Ugly“, vor und in der Jahrhunderthalle in Bochum
„Ausstellungsstück“. Ein Kunstprojekt in Bochum, Dinslaken und Duisburg
Robyn Backen / Graham Eatough / Andre Dekker / Nigel Helyer / Jennifer Turpin: “Nomanslanding“ (Urbane Künste Ruhr), Installation am Alten Eisenbahnhafen in Duisburg–Ruhrort
Julian Rosefeldt: „In the Land of Drought“, Filminstallation im Schalthaus des Landschaftsparks Duisburg-Nord
Zur Ruhrtriennale gehören Musiktheater, Schauspiel, Musik und Tanz; auch Filme und Diskussionen und Foren spielen eine Rolle und nicht zuletzt die bildende Kunst. Heiner Goebbels, der letzte Triennale-Chef, suchte das Crossover der Sparten und beteiligte neben dem Bildhauer Gregor Schneider, den Filmemachern Antje Ehmann / Harun Farocki, die Choreografen / Filmemacher Boris Charmatz / César Vayssié, das Künstlerduo cantoni crescenti und brachte Matthew Barneys Filmopus „River of Fundament“ zur Aufführung. Im neuen Ruhrtriennale-Konzept von Intendant Johan Simons ist die Kunst vergleichbar stark aufgestellt. Dabei sind das Atelier Van Lieshout mit einem großem Überblick über sein Schaffen, der Filmkünstler Julian Rosefeldt mit einer Filminstallation, eine internationale Künstlergemeinschaft mit einer Wasser-Installation am alten Duisburger Eisenbahnhafen sowie junge Künstler, die elf leer stehende Ladenlokale bespielen.
Für die bildende Kunst wie für die gesamten Aktivitäten der diesjährigen Ruhrtriennale gilt das Freude-Schöner-Götterfunken-Motto: „Seid umschlungen, Millionen!“ Soll bedeuten: Die Ruhrtriennale will offen sein für alle. Deshalb ergänzen den diesjährigen Themenschwerpunkt „Schöpfung“ (mit Aufführungen von Luigi Nonos „Prometeo“, Haydns „Schöpfung“ und Wagners „Rheingold“) populäre Programme, die die Barrieren und auch die Eintrittsgelder niedrig…