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Ausstellungen: Berlin · von Angelika Stepken · S. 365 - 365
Ausstellungen: Berlin , 1992

Angelika Stepken
A. K. Dolven – malerei 1992

Galerie Gebauer u. Günther, Berlin, 1.6. – 18.7.1992

Mit größter Aufmerksamkeit konzipierte und hängte Anne Katrine Dolven ihre Ausstellung in der Galerie Gebauer u. Günther. Nur vier Bilder wurden in dem Raum plaziert, die in Format, Bildordnung/Motiv und Farbigkeit nahezu identisch waren: Eine horizontale und eine vertikale Farbbahn kreuzen sich jeweils auf einer 110 x 230 Zentimeter großen Bildfläche nach Maßgabe des Goldenen Schnitts. Die Kreuzform und die daraus resultierenden Flächenpaare des Bildes sind je in grauer und weißer Ölfarbe ausgeführt. Das Weiß liegt millimeterdick als geschliffene Farbschicht auf der Leinwand, das Grau ist verdünnt und leicht schlierig aufgetragen. Es umhüllt das Bild auch an seinen Rändern (Keilrahmentiefe), während das Weiß sich ausschließlich auf der Bildfläche hält und seine zähe Substanz nur leicht über dessen Ränder hinausschiebt.

Im reduzierten Repertoire dieser paarweisen Konstanten lotet Anne Katrine Dolven das Spektrum der Variationen und Relationen aus, wiederum in einer Balance von Identischem und Nicht-Identischem. Auf einem Bild liegt der Schnittpunkt der Flächenbahnen in der linken, auf dem anderen in der rechten Bildhälfte. Beim dritten Bild wiederum links, aber nun ist das Kreuz nicht mehr in dichtem Weiß aufgetragen, sondern in lasierendem Grau. In der vierten Variante ist die Kreuzbahn weiß, aber das Bild steht nun im Hochformat. Die möglichen Kombinationen von Format, Form und Farbe sind damit nicht ausgeschöpft. Aber Anne Katrine Dolven geht es auch nicht um eine derart analytische Präsentation. Vielmehr arbeitet sie mit der Wirkung und Wahrnehmung der verschiedenen Relationen im Bild, von Bild…


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von Angelika Stepken

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