Aktionen und Projekte
NFT Magazine hielt erste Crypto Art Fair ab
Auf einem Billboard von 15.000 qm im Herzen von New York flackerten am 2. November 2022 70 hochkarätige Künstler*innen der Crypto Szene auf der ersten Crypto Art Fair über den Megabildschirm. Neben Alex Christodoulou, Alexa Meade, Andreas Wannerstedt, Android Jones, Annibale Siconnolfi, Antoni Tudisco oder Xsullo waren Arbeiten von Kidmograph, Vexx, und viele anderen zu sehen. Als Medienpartner war auch KUNSTFORUM International mit einer kurzen Video-Sequenz, gestaltet von Mike Meire (www.meireundmeire.com), Teil der Crypto Art Fair auf dem Times Square. Initiator der Fair war das NFT Magazine, eine Plattform, die sowohl aufstrebende als auch bekannte Künstler*innen aus der Welt der Crypto Kunst fördert. www.nft-magazine.net
Mischa Kuball: Installation für Skulpturenpark Leverkusen
Der Lichtkünstler Mischa Kuball hat eine Installation „park stage“ für den Skulpturenpark des Museums Schloss Morsbroich in Leverkusen konzipiert. Neben dem Hauptgebäude des Museums sind vier steinerne Kreise in die Rasenfläche eingelassen. Beim Betreten der Radien werden Leuchten in den umstehenden Bäumen aktiviert, welche auf die Kreise gerichtet sind. „Auf den Bewegungsimpuls hin formiert sich ein Kegel aus weißem Licht, der einen definierten Raum im (Außen-)Raum schafft. Es entsteht eine temporäre Bühne, unterlegt von einer eigenen Soundkulisse, die dazu einlädt, sich selbst als Performer einzubringen und die park stage zu bespielen.“ Mischa Kuball erforscht mittels Licht in seinen Installationen, Performances, Fotografien und Projektionen architektonische Räume und deren soziale und politische Bedeutung. Seit 2009 entwickelte er dazu eine Werkreihe „public preposition“ in öffentlichen Räumen. Die jüngste Installation „park stage“ gehört dazu. Bis zum 24. April 2022 zeigt Kuball im Museum Morsbroich die Ausstellung „ReferenzRäume“ als „retrospektiven Querschnitt“ durch sein Werk der vergangenen 30 Jahre. www. mischakuball.com
Hans Haacke: Edition für Goslar
Anlässlich der Verleihung des Goslarer Kaiserrings hat Hans Haacke für das dortige Mönchehaus Museum die Edition „Glocken bei DER BEVÖLKERUNG“ konzipiert. Das Motiv sind Fingerhut-Pflanzen. „Der Fingerhut ist eines jener Wildgewächse aus dem Projekt DER BEVÖL-KERUNG, das der Künstler im Lichthof des Berliner Reichstags realisiert hat. Seit dem Jahr 2000 haben dort über 400 Bundestagsabgeordnete aus ihrem Wahlkreis einen Zentner Erde in einem großformatigen Beet ausgeschüttet.“ www.moenchehaus.de
Urbane Künste Ruhr: Residenz-Programm ausgeweitet
Seit 2018 bietet Urbane Künste Ruhr ein künstlerisches Residenzprogramm an. Dabei sind von Anfang an die KunstVereineRuhr, ein Zusammenschluss verschiedener Kunstvereine und Künstlerhäuser in der Region, sowie der Ringlokschuppen Ruhr und das Makroscope – Zentrum für Kunst und Technik in Mülheim an der Ruhr Kooperationspartner. Dieses Programm wurde nun um zwei neue Kooperationspartner ausgeweitet, denn erstmals nehmen das Haus der Geschichte des Ruhrgebiets in Bochum und der Halfmannshof in Gelsenkirchen daran teil und ermöglichen vor Ort „die jeweils spezifischen digitalen oder inhaltlichen Recherchemöglichkeiten“ für die künstlerische Arbeit zu nutzen. Für das aktuelle Residenzprogramm wurden Julia Lübbecke, Guy Königstein, Yuki Jungesblut und David Reiber Otalora ausgewählt. www.urbanekuensteruhr.de
Steve Mcqueen: Installation zum Filmfestival Rotterdam
Das Internationale Filmfestival Rotterdam (IFFR) findet vom 26. Januar bis 6. Februar 2022 statt. Ergänzend dazu zeigt die Kunsthal Rotterdam bis zum 13. Februar 2022 die Installation „Sunshine State“ von SteveMcQueen. Der Filmregisseur und Videokünstler erhielt 2014 einen Oscar für seinen Film „12 Years a Slave“. Er nahm 1997 und 2002 an der Kasseler Documenta teil und 2015 an der Biennale von Venedig. Details zur Rotterdamer Installation werden vorab noch nicht bekannt gegeben; die Festivalleitung lässt lediglich verlauten, es werde „Ton und Bild“ eingesetzt. Dieser Hinwies ist nicht banal, denn früheren Projekten hatte Steve McQueen mehrfach Stummfilme gedreht.
Publikation: „Frauen in Afghanistan“
„Welche Eindrücke hatten wir bei den Bildern aus Afghanistan im Sommer 2021 hatten?“ Zu dieser Frage haben die Autorin Susanne Witt mit Texten und der Künstler Hermann-Josef Hack mit Bildern eine Publikation verfasst. Auf der einen Seite sind die Geschehnisse und vor allem die für die Frauen lebensbedrohlichen Lebensumstände in Afghanistan, auf der anderen Seite der Blick auf die rechtlich verankerte und praktisch erlebte Gleichberechtigung in Deutschland. Die Ziele sind, eine offene Diskussion anzuregen und für Toleranz zu werben. Gleichberechtigung muss gelebt werden.“ Der Erlös aus der Publikation „geht an den Afghanischen Frauenverein, der sich seit Jahren für bessere Lebensumstände und Gleichberechtigung in Afghanistan einsetzt.“
HA Schult: Wertgigant-Tournee
Eine sechs Meter hohe Skulptur aus dem Elektroschrott von alten Staubsaugern, Mikrowellen, Waschmaschinen oder auch Laptops stellte der Aktionskünstler HA Schult als „Wertgigant“ vor dem Düsseldorfer Landtag auf: Gigantisch ist der Schrottwert in der Tat, denn die Skulptur wiegt eine Tonne – und eine solche Tonne Elektromüll hinterlassen alle deutschen Haushalte alle 72 Sekunden, hat Schult ausgerechnet. Der Künstler begreift sein Projekt als „Mahnung an unsere Wegwerfgesellschaft“, die zwar gerne in der Theorie mehr Nachhaltigkeit einfordert, im eigenen Lebensbereich jedoch ihr Konsumverhalten nicht ändert. Im November 2021 will Schult seinen Wertgiganten auch in Berlin präsentieren; avisisiert sind außerdem noch andere Orte. HA Schult macht seit gut 50 Jahren die Müllproblematik zum Thema seiner Aktionen. Zur documenta 1977 übertrug die „Tagesschau“ live aus New York eine Schult-Aktion, bei der er ein Flugzeug über einer Müllkippe abstürzen ließ. 1983 vermüllte Schult mit seiner Aktion „Now!“ die Washington Street in New York, indem er dort 300.000 zerknüllte Exemplare der „New York Times“ auslegte.
SAAI Factory
Mit weltweiter Ausschreibung und mit einem Netzwerk internationaler Partner-Institutionen initiierte der Hamburger Künstler Christoph Faulhaber kürzlich ein Projekt, mit einem „hybriden und weltweit an unterschiedlichen Orten zeitgleich stattfindenden Hackathon“. Im November 2021 präsentierte das Woods Art Institute in Wentorf bei Hamburg Faulhabers Projekt. „Das Konzept der SAAI Factory greift Künstler-Vorbilder wie Warhols ‚Factory‘ oder Beuys ‚Free International University‘ auf“. Innerhalb der SAAI Factory begegnen sich die Disziplinen von Kunst, Wissenschaft, Computerhacking und Design. Ein „Hackathon“ bildet dabei den konzeptuellen Rahmen für den „kooperativen und ko-kreativen Arbeitsprozess“ bzw. für die künstlerische Produktion. „Über einen Zeitraum von zehn Wochen wurde der Hackathon durch lokale Hubs in Zürich, Lagos, Riad, San Francisco, Hamburg, Thuwal und Hyderabad, sowie ein internationales Symposium erweitert und strukturiert“. Schließlich wurden sechs Hauptpreise u. a. für „Interaktion, Interoperabilität, Schöpfungsmoment und technische herausfordernde Projekte“ vergeben. „Die Preisträger der sechs Kategorien erhalten einen Produktionszuschuss. Zusammen mit anderen Arbeiten der SAAI Factory werden sie im Frühjahr 2022 in Dubai, Malta, Bangalore, Essen und Karlsruhe ausgestellt“. www.saai-factory.com
Kasper König signiert Postkartenkalender
Für viele ist die Ansichtskarte aus der Mode gekommen – im digitalen Zeitalter verschicken sie als Urlaubsgrüße lieber Selfies per Whats App. Doch der Ausstellungsmacher Kasper König schreibt immer noch gerne Postkarten, die er als Collagen bearbeitet und mit handschriftlich versehenem Text verschickt. Solche Postkarten hat er nun als „Kasper Königs kurioser Kartenkalender“ zusammengefasst, ergänzt um Zeichnungen der Künstlerin und Illustratorin Anna Haifisch. Diese Kalender können gesammelt werden; man kann die einzelnen Karten aber auch abreißen und verschicken. Verlegt von Strzelecki Books geht der Erlös an Karuna e.V. – Zukunft für Kinder und Jugendliche in Not Int. e. V. www.ms.karuna-ev.de
Restart der Lichtsicht-Projektionstriennale
Weil die lichtsicht 7 projektions-triennale in Bad Rothenfelde im Herbst 2020 coronabedingt nach nur zehn Tagen Laufzeit abgebrochen werden musste, unternimmt man dort nun einen Re-Start. Jetzt sind die Lichtprojektionen bis zum 20. Februar 2022 täglich ab Einbruch der Dunkelheit zu betrachten. Als Novum wurde das Programm auch um Bewegtbilder erweitert, d. h. Videos, „die unter dem Namen der jeweiligen Künstlerin / des jeweiligen Künstlers Ausschnitte aus allen Arbeiten“ auf der Website der Veranstaltung zeigen. Projektionsfläche für die Lichtkunst sind zwei historische Gradierwerke, die ursprünglich zum Salinenbetrieb gehörten. Künstlerischer Leiter und Kurator Professor Michael Bielicky, der selbst als Medienkünstler zwei Mal an der lichtsicht projektions-biennale teilgenommen hat. Die jetzigen künstlerischen Beiträge stammen von u. a. von Max Hattler, Tamiko Thiel, Mirai Mizue, Lydia Hoske, Jeffrey Shaw / Sarah Kenderdine, nuq, Nao Yoshigai, Christian Meyer, Swako Kabuki, Cobrad Veit, Takashi Kunimoto, Julius von Bismarck, Refik Anadol und LuYang. www.lichtsicht-triennale.de
„Public Hybrid“ auf dem Emscherkunstweg
David Jablonowski installierte in Dortmund-Schüren sein neues Kunstwerk „Public Hybrid“ für den Emscherkunstweg. Für den gebürtigen Bochumer Jablonowski sind unter anderem industrielle Materialien, ihre Entstehung und Infrastrukturen Anlass zur künstlerischen Auseinandersetzung. Die Skulpturengruppe „Public Hybrid“ für den Emscherkunstweg besteht aus Sandstein und 3D-Drucken, die zu hybriden Formationen verschmelzen. Jablonowski verknüpft hier digitale Technologie, durch die der Plastikabfall erst zum Rohstoff wird, mit dem traditionellen Abbau geologischer Ressourcen. Damit reflektiert er auch den Emscher-Umbau der Emschergenossenschaft, der durch technologische und ökologische Eingriffe eine ebenso hybride Landschaft formt.“ www.emscherkunstweg.de/
70 Jahre Goethe-Institut
Das Goethe-Institut feiert in diesen Wochen sein 70-jähriges Bestehen. „Mit inzwischen 158 Instituten in 98 Ländern bietet es Orte für freien Austausch und künstlerisches Experimentieren.“ Dazu erschien auch im Stuttgarter Klett-Verlag eine Publikation „Das Goethe-Institut. Eine Geschichte von 1951 bis heute“ von Carola Lentz und Marie-Christin Gabriel. „Sie bietet eine ebenso informative wie konzise Geschichte des Goethe-Instituts und seiner sich wandelnden Aufgaben im Kontext bundesrepublikanischer und globaler Zeitgeschichte.“ www.goethe.de/70jahre