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Ausstellungen: Berlin · von Jutta Schenk-Sorge · S. 352 - 353
Ausstellungen: Berlin , 1999

Jutta Schenk-Sorge
»Amazonen der Avantgarde«

Deutsche Guggenheim Berlin, 10.7. – 17.10.1999
Royal Academy of Arts, London, 10.11.1999- 6.2.2000

Peggy Guggenheim Collection, Venedig, 29.2. – 28.5.2000
Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 21.6. – 1.10.2000

Der Triumph der russischen Avantgarde wäre ohne die sechs Frauen in dieser Ausstellung undenkbar gewesen. Alle sechs trugen unmittelbar zu seiner Entstehung und Entwicklung bei.” Klare Worte, die der amerikanische Kurator John E. Bowlt, für das immer noch faszinierende Phänomen dieser kreativen Frauenrige findet, die sich noch um einige Namen erweitern ließe. Wo und wann sonst waren Künstlerinnen beim Aufbruch der Avantgarde in solchem Maße mit tonangebend, wie zu Beginn unseres Jahrhunderts ausgerechnet in dem politisch und sozial rückständigen Russland. Das Guggenheim, das seit seiner Gründung knapp 20 Ausstellungen zur osteuropäischen Avantgarde präsentierte, darunter in jüngerer Zeit “Die große Utopie” von 1992, eine beeindruckende, universal angelegte Materialschlacht, bietet mit den “Amazonen der Avantgarde” diesmal eine Kompaktversion des Themas. Die 70 Werke beschränken sich auf Tafelbilder und einige Arbeiten auf Papier. Diese reduzierte Auswahl ist nicht unproblematisch, ignoriert sie doch das Selbstverständnis der ausgestellten Künstlerinnen. Den Frauen ging es damals um eine kulturelle Erneuerung des Lebens und weniger um neue Stilrichtungen. So umfassen ihre Leistungen auch weit über die Malerei hinaus ein großes Spektrum innovativer Ansätze in der Theater-, Buch-, Textil-, Geschirr- und industriellen Gestaltung bis zu Modedesign und politischer Propaganda. Auch könnten die damit verbundenen brisanten Diskussionen um den Wert der Kunst für die Gesellschaft, heute, wo sich Künstler als Dienstleister verstehen, von aktuellerem Interesse als historische Fragen zur…




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von Jutta Schenk-Sorge

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