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Ausstellungen: Duisburg · von Ann-Katrin Günzel · S. 286 - 289
Ausstellungen: Duisburg , 2016

An der Oberfläche_ On Surface
von Rodin bis De Bruyckere.
Die Oberfläche als Bedeutungsträger in der Skulptur

Lehmbruck Museum 02.07. – 23.10.2016
von Ann-Katrin Günzel

Da so gut wie jede Skulptur durch ihre Oberfläche definiert wird, ist das Thema für eine Ausstellung gerade im digitalen Zeitalter der glänzenden, Tiefe suggerierenden Benutzeroberflächen sehr spannend – als Träger von Botschaften stellt die Oberfläche des Kunstwerks ein individuelles und aussagekräftiges Ausdrucksbild dar und macht dadurch sowohl die künstlerische Handschrift als auch repräsentative Ansprüche des Werkes sichtbar. Dementsprechend wurde im Laufe der Jahrhunderte an der Oberfläche gekratzt, sie wurde geöffnet, zerschunden, zerschlitzt, geknetet, gebogen, versteckt, bloßgelegt, poliert, verschleiert, beschriftet oder verziert. Oberflächen können zart und zerbrechlich oder hart und abweisend, glänzend oder karstig, spröde und kantig, transparent oder undurchsichtig sein. Das Lehmbruck Museum gibt zurzeit einen Einblick in den Wandel der Oberflächenbehandlung in der Geschichte der modernen Skulptur und beginnt dabei beim „Meister“ der Oberfläche, August Rodin. Mit seinen sehr haptischen Skulpturen, die immer auch Spuren der Bearbeitung erkennen lassen, gilt er als der Wegbereiter der modernen Plastik, der viele nachfolgende Künstler beeinflusst hat. Charakteristisch nicht nur für die hier ausgestellte „Eva“ (1881), sondern insgesamt für sein Werk ist, dass die Oberfläche den Schaffensprozeß und das Innerste der Figuren im Äußeren sichtbar macht. In den roh und scheinbar unfertig belassenen Partien spiegelt sich das Licht und wirft Schatten, so dass Bewegung entsteht. Auch bei Lehmbrucks „Kopf einer alten Dame“(1913) stellt sich dieser Eindruck der lebendigen, ausdrucksstarken Oberfläche durch die sichtbare Modellierung ein, und bei Medardo Rossos „La…




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von Ann-Katrin Günzel

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