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Ausstellungen: Essen · von Helga Meister · S. 290 - 293
Ausstellungen: Essen , 2016

Richard Deacon 
Drawings and Prints 1968 – 2016 

Museum Folkwang Essen
26.08 – 13.11.2016
von Helga Meister

Das Rheinland feiert ein kleines Richard-Deacon-Festival, nachdem der Bildhauer als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf pensioniert ist. Die Langen Foundation zeigt Skulpturen in Kooperation mit dem Kunstmuseum Winterthur. In der benachbarten Skulpturenhalle der Thomas Schütte Stiftung sind aktuelle Werke zu sehen. Ein Novum aber ist die Retrospektive aller Papierarbeiten von 1968 bis 2016 im Museum Folkwang. Deacon ist glücklich in Essen, denn Museen erweisen sich üblicherweise als zögerlich, wenn es nur um Zeichnungen und Drucke geht. Gleichsam als Zugabe oder Dankeschön präsentiert er im Folkwang auf einem großen Tisch zugleich rund 130 kleine Skulpturen, zu denen ihn Thomas Schütte in den 1990er Jahren animierte, indem er ihm die Werkstatt von Niels Dietrich in Köln empfahl. Eine kleine Schatzkammer an Entwürfen ist dies.

Alle grafischen Arbeiten sind gut dokumentiert. So konnte Julian Heynen als Kurator die erste Monografie zu diesem Thema herausbringen. Der ausgewiesene Fachmann für Deacon erklärt im Gespräch: „Deacon ist kein Konzeptkünstler. Er arbeitet auch nicht nach Plan. Er ist ein experimentierender, spielerischer Künstler. Seine eigene Vorstellung ist vielleicht da. Aber dann schaut er, was Dinge, etwa Gebrauchsgegenstände, miteinander machen. Er lässt sich überraschen beim Eigenleben der Strukturen. Darin liegt die Lebendigkeit dieses Werks.“

Die Ausstellung ist der beste Beweis dafür. Schon im Foyer begrüßt die Skulptur „The interior is always more difficult“, die auf seine Anfänge in Krefeld zurückgreift. Damals rahmte er die Fenster zum Garten im Haus Lange und malte Binnenzeichnungen mit Lackfarben. Der Rückgriff…



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