Aufbruchstimmung
Galería Miguel Marcos
Erst Ende 1987 eröffnete Miguel Marcos in Madrid seine zweite Galerie, führt allerdings den seit 1982 bestehenden Raum in Zaragoza weiter. Der im Madrider Kunstgeschäft noch relativ junge Galerist ist vorläufig noch ein unbeschriebenes Blatt. Er präsentierte im Winter 1987 Gerhard Naschberger und beabsichtigt weitere Schauen mit Malern und Bildhauern, insbesondere aus dem Kölner Umraum. An der spanischen Gegenwartskunst zeigt Marcos auch Einzelgänger wie den Bildhauer Fernando Sinaga.
Künstler der Galerie: Bartolozzi, Broto, Chema Cobo, Grau, Miguel Galanda, Lamazares, Lasala, Leiro, Menchu Lamas, Morea, Gerhard Naschberger, Elena del Rivero, Fernando Sinaga, Patiño.
Uta M. Reindl: Auch für Sie scheint Madrid vielversprechend zu sein, wenn Sie hier eine zweite Galerie eröffnen.
Miguel Marcos: Ich eröffne hier aus kommerziellen Gründen. Madrid ist offensichtlich das Schaufenster für die Kunst Spaniens geworden. In Italien etwa ist es anders: Dort ist der Standort einer Galerie fast gleichgültig, sie bleibt immer international konkurrenzfähig. In Spanien existiert nur Madrid als Handelsplatz. Der Rest scheint keine Bedeutung zu haben.
U.M.R.: Barcelona ist aber doch die ältere Kunststadt.
M.M.: Aber mir persönlich gefällt Madrid einfach besser. Ich halte den Kunstmarkt in Barcelona für kleinstädtisch, wenngleich sich vieles verändert.
Eine Galerie in Madrid oder einer anderen Stadt in der Blüte zu eröffnen bedeutet, den Künstlern wie auch seinem eigenen Geschäft einen gewaltigen Stoß zu geben.
U.M.R.: Welche “Stoßrichtung” wollen Sie verfolgen?
M.M.: Eine mehr oder minder kohärente. Ich möchte in Beziehung zum und als Antwort auf den europäischen Markt arbeiten. Ich möchte europäische und spanische Künstler miteinander kontrastieren.
U.M.R.: Verkaufen sich denn die ausländischen Künstler?
M.M.: Natürlich ist…