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Titel: Spanien im Aufbruch · von Angelika Heinick · S. 150 - 153
Titel: Spanien im Aufbruch , 1988

Guillermo Paneque

Guillermo Paneque (geb. 1963, Sevilla) gehört zu den jungen Künstlern, die sich schnell in der gegenwärtigen Kunstszene Spaniens etabliert haben; davon zeugt die frühe Teilnahme an verschiedenen Ausstellungen in Venedig, Hamburg, Stuttgart oder Frankfurt. Diesem Tempo entspricht auch die Geschwindigkeit, mit der er seine Arbeiten anfertigen muß, um die verschiedenen Ausstellungen bestücken zu können – da geht es ihm ähnlich wie vielen anderen erfolgreichen Künstlern.

Innerhalb eines Jahres vollzog Paneque eine radikale Kehrtwendung von einem sehr malerischen Gestus hin zu einer Malerei, die den Pinselstrich verleugnet. In den Bildern von 1986, z.B. “Familia Feliz” oder Retrato de San José”, ist zudem eine sehr direkte, anklägerische Gesellschaftskritik spürbar. San José steht als schwarze Figur mit scherenschnittartigen Mustern übersät vor einem Hintergrund mit hakenkreuz. In seiner linken Hand die Weltkugel haltend, signalisiert er mit der rechten das Friedenszeichen. In späteren Arbeiten ist diese gesellschaftskritische Haltung verschlüsselter. Desires II” zeigt vier Rechtecke mit dem gleichen Motiv auf immer kleiner werdendem Format. Soll dies die gesellschaftliche Begierde nach der Kunst verdeutlichen? Die unterschiedlichen Größen der Rechtecke mögen daraufhin deuten, daß es Kunst für jede Wand und jeden Geldbeutel gibt. Das Serielle könnte dann auf eine Indifferenz vieler Käufer gegenüber den Bildinhalten verweisen. Formal entspricht dieser Botschaft, daß Paneques Malerei flächig und überschaubar geworden ist, mitunter – wie bei “Double universal kitchen” – an die Glätte der Werbung und des Designs erinnert. Die malerische Komplexität verschwindet allerdings zugunsten des Konzepts.

In einer Serie von 1987 werden kalligraphisch anmutende Zeichen auf tiefblauem Hintergrund zu Kletterbäumen für Affe…

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von Angelika Heinick

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