Pepe Espaliú
Als Literat und Maler ist Pepe Espaliú (geb. 1955, Córdoba) in vornehmer Gesellschaft mit Michelangelo, Schwitters und Arp. Espaliú hat in seiner Kunst eine konsequente Linie entwickelt. In seinen Gemälden entsteht eine traumatische Welt, die die Mehrdeutigkeit der Erscheinung hinter- und befragt. Vielleicht geht es um das Festhalten nichtmaterieller Erscheinungen.
Seine Verwandtschaft mit Picabia drängt sich auf den ersten Blick auf, in der Art und Weise, wie Espaliú mit Blumen- und Augenformen die stereotypen Köpfe der Männer “Como hicieron mis héroes” und “La lealtad del verdugo” bildet. Die Figuren scheinen wie auf den Bildgrund festgenäht. Die Gesichter erinnern an Picassos kubistische Malerei. Eine surreale Märchenwelt aus schemenhaften Pilzen und Zwergen führt ein Schattendasein auf der Figur von “Vi cómo brillaban mis dedos”.
Pepe Espaliús jüngste Arbeiten sind formal und inhaltlich konsequenter. Auf gemaserten Holzplatten stehen klare Figuren in schwarzer und weißer Farbe, die Flächigkeit des Bildraumes wird stellenweise mit weißen Überzeichnungen aufgehoben, wie z.B. durch die Gardine im Hintergrund von “Noche” und die spiralförmige Umhüllung der schwarzen Gestalt in “Arma Bianca I”. Flächigkeit und scheinbare Plastizität kontrastieren deutlich. Hier ist die weiße Figur realiter an ihren Umrissen entlang genagelt und mit Fäden bespannt, so daß deren Schatten eine dunkle, lineare Struktur auf die Gestalt projizieren. Im Gegensatz dazu ist die schwarze Gestalt durch helle gekratzte Linien strukturiert.
In “Arma Bianca E” stehen die Nägel figurbildend nebeneinander und verdichten sich zu einem plastischen Körper. Die Korrespondenz zu den mit Nägeln, Stiften und Klingen gespickten afrikanischen Fetischen ist unübersehbar.
Im Tryptichon “Me hizo, aún” sind…