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Titel: Spanien im Aufbruch · S. 97 - 107
Titel: Spanien im Aufbruch , 1988

Moving around the edges of what edges mean

von Kevin Power

Spanien ist ein Land mit einer Fülle von regionalen Eigenarten: Die Dialekte, die Sprache, das Essen und die Gesichter verändern sich, wenn man sich durch das Land bewegt Sie verändern sich und sind bedeutsam. Der Ort formt und informiert hier zugleich, und die Art, in der das Individuum seinen Einfluß akzeptiert oder ablehnt, prägt die Art seiner Erfahrung. Städte wie Santiago, Bilbao, Valencia oder Sevilla beeinflussen auf eine besondere Weise das Leben all derer, die dort wohnen. Diese Tatsache ist an sich nichts spezifisch Spanisches; das Besondere daran ist ihr Ausmaß. Die erheblichen sozialen, kulturellen und politischen Unterschiede haben Folgen, und Spanien befindet sich diesbezüglich zur Zeit in einer Phase substantieller Anpassung. Es gibt siebzehn autonome Regierungen, dazu gehören diejenigen, die historisch noch nicht existiert und andere, die noch nie daran gedacht haben. Dezentralisierung war bereits ein Faktum, bevor die Demokratie und die Regierung dies überhaupt erkannte. Einige dieser Regionen sind heute in schmerzlicher und, im Extremfall, in gewalttätiger Weise damit befaßt, sich von dem Zentralsystem zu trennen. Kultur ist ein fundamentaler Markstein für diese Argumentation geworden, ein Beweis für die Unterschiede.

Die Interessen der zeitgenössischen Malerei transzendieren natürlich die der sektiererischen Politiker, gleichgültig, wie recht und unrecht jeder Fall auch sein mag. Unbestritten bleibt ferner, daß in einem solchen Klima die Rückwirkungen sehr oft komplex ausfallen. Die berechtigte Aufnahme von zwei baskischen Bildhauern in die Pariser Ausstellung “Cinq Siècles d’Art Espagnol” wurde beispielsweise in manchen politischen Kreisen mit einer gewissen Erleichterung…

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