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Titel: Spanien im Aufbruch · von Gabriele Rivet · S. 164 - 165
Titel: Spanien im Aufbruch , 1988

Moises Moreno

Moreno (geb. 1955, Córdoba) gehört zum Freundeskreis um Salomé del Campo. So wird dem aufmerksamen Betrachter eine gegenseitige, aber auch eine vom Konstruktivismus herkommende Beeinflussung nicht entgehen.

Moises Moreno legt seine Bilder in der Regel achsensymmetrisch an und verwendet stark abgetönte Farben. Buchstaben oder rein geometrische Formen bilden den Bildhintergrund und rücken die Malerei zunächst in die Nähe der Bildfeldgeometrie eines Helmut Federle. Die Axialität seiner Bilder wird jedoch durch schwarze, seriell aufgedruckte Zeitungsphotos aufgebrochen.

Im Unterschied zu Robert Rauschenbergs assoziativen Collagen stehen die Buchstaben und Worte in inhaltlicher, nicht nur streng formaler Verklammerung mit den Gegenständen des Bildes, sie ergänzen sich sozusagen zum Epigramm. Je ein goldener Balken am rechten und linken Bildrand auf hellbraunem Grund bestimmen die Bildsymmetrie von “Sola”. Die vertikale Mittelachse ist durch eine mehrfache Aneinanderreihung der Verbindung des Wortes “SOLA” mit einem Siebdruck eines Photos definiert: Auf einer Straße inmitten einer einsamen Landschaft ist eine Person dargestellt. Die spanische Schreibweise des Ausrufes “Sola” entspricht formal der klaren Gliederung des gesamten Bildes. Dort werden vier Doppelbalken (Wort/ Bild) von zwei Balken eingerahmt und hier vier Buchstaben von zwei Zeichen. Die Assoziation mit dem italienischen Wort “isola” (Insel) bietet sich durch die spanische Zeichensetzung an. Somit werden die beiden begrenzenden Balken aus ihrer scheinbaren Abstraktion zum Buchstaben “i”. Es geht Moises Moreno in dieser Arbeit um das Problem von Figur und Grund, Abstraktion und Bedeutung, wobei er dies auf begrifflicher wie formaler Ebene löst. Schließlich kommt Moreno auch zu politischen Aussagen. In seiner Serie “Heroes Anónimos” spielt er…

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