Berliner auf Reisen
Überlegungen anläßlich einer vorläufigen Endstation in der Neuen Galerie-Sammlung-Ludwig/ Aachen
Zwei Städte, besser einige wenige Maler zweier Städte konkurrieren gegenwärtig um die Gunst der kunstinteressierten Öffentlichkeit im In- und Ausland: Der aus der Künstler-‘Riege’ um die Galerie am Moritzplatz hervorgegangene engere Kern wie Petting, Middendorf, Salomé, Zimmer, dazu Castelli; und die Künstler der “Mülheimer Freiheit” aus Köln, Adamski, Bömmels, Dahn, Dokoupil, Kever, Naschberger. Wem mehr Aufmerksamkeit zukommt und wem mehr zu Recht, sei dahingestellt. Interessanter schon, was sie unterscheidet und wie sie Berlin, das sich ja kommunalerseits schon immer um den interessierten Blick auf die Inselstadt bemühte, nun aus der desolaten Provinzlage herauszubringen halfen. Berlin ist nun nicht mehr allein der Ort inzüchtiger kritischer Realisten. Berlin holt Luft – aus dem flirrenden Licht einer Stadt, die nichts weiter ist als Stadt. In der Schweiz, dem Land der vielen grünen und gepflegten Wiesen ausgerechnet, startete die Ausstellungstournee mit dem signifikanten Titel “Im Westen nichts Neues. Wir malen weiter”. Nach Luzern und Genf – gegenwärtig zwei Hochbürgen für aktuelle Kunst in der Schweiz – endet diese Reise vorläufig in Aachen. Im vergangenen Jahr suchten breitere Kreise der jungen Berliner Kunstszene auch in Frankreichs einstiger Provinz die Aufmerksamkeit: Nizza, ebenfalls zum Experimentierfeld für junge Maler avanciert – und in Deutschland Wilhelmshaven. Derweil führt man in New York wahre Kriege gegen die ‘heftig’ einbrechenden Berliner. Das Haus muß sauber, will meinen amerikanisch bleiben. Und sie kommen doch. Warum?
Wenn sich vielerlei Ähnlichkeiten in der jungen Kunst Mitteleuropas ausmachen lassen, so zeigen die Berliner -…