Politische Wandbilder
Politische Wandbilder: Spanien
Picassos Guernica – selbst eine Art Wandbild für den spanischen Pavillon der Pariser Weltausstellung 1937 – gehört zu den häufigeren Motiven der spanischen Wandmalerei, wie sie nach dem Ende der Franco-Herrschaft einsetzte, aber auch ein so harmlos und heiter scheinendes Bild wie Manets Frühstück im Freien ist dieser zitierfreudigen Bildkultur amalgamiert worden und zwar durchaus politisch: es verkörpert im Zitat die idyllische Sicht der Welt, eine immer noch möglich scheinende Synthese von Zivilisation und Natur, die dem Zerstörungspotential moderner Atomtechnologie entgegengesetzt wird. Das Manet-Zitat ist nur ein Ausschnitt aus einer ganzen Bildergalerie in einer der großen Ausfallstraßen Barcelonas, Spaniens politische Mauermalerei trifft auf günstigere Umstände als etwa die bundesdeutsche, denn trotz kontroverser Gehalte kann sie sich des Interesses der Bevölkerung auch und gerade dann erfreuen, wenn Übermalungen abzuwehren sind, und sie muß nicht ständig den Schutz der Nacht suchen, der für die politische Wandmalerei ohnehin ein schlechter Kompromiß ist. Respekt vor der artistischen Anstrengung zollen oft auch die Gegner: statt unerwünschte Meinungsäußerungen zu zerstören oder zu übermalen, malen sie die ihre daneben.
Politische Wandbilder: Sardinien
Sardinien war der wichtigste Wallfahrtsort für…