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Ausstellungen: Basel · von Hanne Weskott · S. 150 - 150
Ausstellungen: Basel , 1982

Regine von Chossy

Galerie Littmann/Basel1)

Regine von Chossy, Jahrgang 52, ist Meisterschülerin von Jakobsen und damit gelernte Bildhauerin. Trotzdem bezeichnet sie ihr Tun gerne als Malen mit anderen Materialien. Diese sind Stahlwolle, Roßhaar, Fäden, Kunstfasern und vor allem menschliche und tierische Haare. Aus ihnen gestaltet sie ihre “Schichtungen” genannten Arbeiten: Gebilde einfachster Form, die sich aus schier undurchdringlicher Dichte wie von selbst in luftiges Gespinst aufzulösen scheinen. Es entsteht der Eindruck von sich verflüchtigender Materie. Bei dem Anblick des atmosphärischen Geflimmers kommt nicht von ungefähr die Erinnerung an William Turner. Sie selbst gesteht diesen als vielbewundertes “Vorbild” ein. Wie stark sie dem Malen verpflichtet ist, zeigen besonders die großen “Bildteppiche”. In der Fläche treten die verschiedenen Materialien in ihrer unterschiedlichen Struktur und Farbe noch eigenständiger hervor als in den Kuben und Würfeln. Es entstehen Landschaftsbilder, die allerdings auch manchmal die derzeitigen Grenzen der Künstlerin offenbaren, wenn man von der bewußten Gestaltung nicht mehr viel spürt. Man sieht sich dann einer eher zufälligen Indifferenz ausgeliefert. Andere Beispiele dagegen zeigen die großen Möglichkeiten, die in der Arbeit stecken, wenn sie einen Kulminationspunkt schafft, der wie eine tiefe Wunde als Einschnitt in die Oberfläche wirkt. Eine Spannung überträgt sich und der Betrachter tastet neugierig die Wege in der “Landschaft” ab.

Man merkt, Regine von Chossy steht noch am Anfang. Sie selbst nennt das Formproblem ihr derzeit größtes künstlerisches Problem. Dieses soll so unbelastet und bedeutungslos wie nur möglich sein, damit die Eigenaussage des Materials nicht gestört wird. So erinnern die großen Bilder zu sehr an Wandteppiche…

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