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Ausstellungen: Paris · von Gislind Nabakowski · S. 148 - 148
Ausstellungen: Paris , 1982

Jackson Pollock – Retrospektive

Centre Georges Pompidou

Zustande kommen konnte diese aufwendige Schau im Pompidoueum (das drei Wochen lang von seinen Putzfrauen bestreikt wurde), auch wohl als Dank, weil die Pariser zuvor den New Yorkern mit französischen Leihgaben beim Bestücken einer Picasso-Schau geholfen hatten.

Er kam zeitlebens nie nach Europa. Befragt, ob er es je wolle, antwortete 1944 der Farmerssohn der Zeitschrift “Art & Architecture”: “Die Probleme der modernen Malerei können genauso gut in den USA gelöst werden, wie anderswo.” Jackson Pollock wurde 1912 in Cody (der Heimat Buffalo Bills) im Staate Wyoming, im Westen der USA geboren. Mit seiner Familie zog er wenig spä’er nach Arizona, dann nach Californien. Bevor er im Alter von 17 Jahren ein Kunststudium begann, war er als Jugendlicher in Ruinen von Indianerbauten herumgestreift. Dort hatte er Anregungen für seine später weltberühmte “action painting” bezogen. Sein erster Lehrer war der amerikanische Realist und Regionalist Thomas Hart Benton. Der hatte es verstanden, ihn für Fresken der Renaissance und Lateinamerikas zu begeistern. Jackson Pollock bewunderte die Spanier Pablo Picasso und Juan Mirô. Picassos ‘Guernica’ hat ihn wegen der Größe der Malerei inspiriert. Die Happenings der frühen 60er Jahre verdanken Pollok, so ein Wort des Pop-Künstlers Claes Oldenburg, viel. Sie stehen im Direkt-Bezug zu der Unmittelbarkeit seiner spontan geträufelten Gemälde (“drip pings”).

Pollock, der ungewöhnlich tiefsinnige Spontan-Maler wußte, mit seinen im rasanten Tempo gemalten Bildern die Kunstgeschichte auf den Kopf zu stellen. Er hatte Probleme mit dem Alkohol und begann zwei Mal eine Psychoanalyse; 1956 kam er erst 44-jährig bei einem Autounfall…

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von Gislind Nabakowski

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