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Titel: 52. Biennale Venedig · von Susanne Boecker · S. 282 - 282
Titel: 52. Biennale Venedig , 2007

Australien
Kurator:John Kaldor / Juliana Engberg
Ort: Palazzo Giustinian Lolin und Palazzo Zenobio

Australien hat erstmals auch andere Standorte in seine offizielle Präsentation einbezogen, um den ausgewählten Künstlern die Möglichkeit zu geben, ihre Werke optimal und adäquat auszustellen. Die Arbeiten von Daniel von Sturmer (Giardini), Callum Morton (Palazzo Zenobio) und Susan Norrie (Palazzo Giustinian Lolin) werden als individuelle, unabhängige Positionen ohne thematische Verbindung vorgestellt.

Callum Morton – „Valhalla“

Im Garten des Palazzo Zenobio hat Callum Morton eine gespenstische Ruine errichtet: Ein abgebranntes, halb zerstörtes Haus, dessen Fenster mit Brettern zugenagelt sind und dessen Wände aus grauem Beton schon zerbröckeln. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine im Maßstab ¾ errichtete Rekonstruktion von Mortons Elternhaus. Inspiriert von dem amerikanischen Architekten Louis Kahn, hatte Mortons Vater, der selber Architekt war, ein Traumhaus im brutalistischen Stil errichtet. Ein Bau der „Moderne“ mit der rohen Materialechtheit nackter Betonblöcke und vollkommen weißen Innenräumen. Das Haus wurde kurze Zeit von der Familie bewohnt und später verkauft. Inzwischen ist es abgerissen. Wer die Ruinenrekonstruktion in Venedig betritt, befindet sich unversehens in einem makellos sauberen, mit weißem Marmor verkleideten, hell ausgeleuchteten Raum. Zwei Fahrstuhltüren aus gebürstetem Edelstahl führen – wohin? Man wird es nicht erfahren. Im klinisch reinen, kühl klimatisierten Ambiente hört man Schreie und Fahrstuhlmusik, spürt Erdbeben und kann das Aufleuchten der Kontrolllampen beobachten.

Susan Norrie – „HAVOC“

In ihrer sich über drei Räume erstreckenden Videoinstallation im Palazzo Giustinian Lolin untersucht Susan Norrie geopolitische Fragestellungen. „HAVOC“ befasst sich mit Eingriffen von Menschenhand und Erdbeben, die bestimmte Gebiete im Osten von Java zerstört haben….

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