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Kunstforum-Gespräche · von Dieter Buchhart · S. 196 - 207
Kunstforum-Gespräche , 2006

Dieter Buchhart, Anna Karina Hofbauer
Che Guevara – der Fotograf

Ein Gespräch mit dessen Sohn Camilo Guevara March

Der fotografische Nachlass von Ernesto Che Guevara (1928-1967) wurde, nachdem der spanische Kurator Josep Vicent Monzó 1995 auf diese Sammlung in Kuba aufmerksam geworden war, bereits an verschiedenen Orten in Europa unter anderem auch in einer umfassenden Schau im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg gezeigt. Die jüngste von Marco Evaristti kuratierte Präsentation erfolgte in einer eigens für die Ausstellung adaptierten Halle in Aalborg in Dänemark.

Zahlreiche Fotografien belegen, dass Che Guevara ob als Bildreporter, Straßenfotograf, kämpfender Revolutionär oder als kubanischer Industrieminister stets seinen Fotoapparat bei sich trug und seinem Sohn Camilo Guevara March zufolge mit ästhetischer und künstlerischer Sensibilität das Leben festzuhalten und zu dokumentieren versuchte.

Die ersten fotografischen Aufnahmen entstanden auf Che Guevaras Reisen durch Lateinamerika, auf denen er als Straßenfotograf die Armut der Bevölkerung kennen lernte. Es entstanden auch verschiedene Reportagen über den Aufstieg zum Vulkan Popocatépetl und über die Maya-Stätten von Chichen-Itzá und Uxmal. Für die Agentur Latina fotografierte er 1955 in Mexiko City die Panamerikanischen Spiele. Auf seinen Reisen als “Botschafter der kubanischen Revolution” unter anderem nach Ägypten, Jordanien, Indien, Birma, Thailand, China, Hongkong, Pakistan, Marokko und Japan im Jahr 1959 entstanden zahlreiche Farbfotografien, die Straßenszenen, Bauten, Ausgrabungsstätten, Industriehallen bis hin zu Porträts unbekannter Personen zeigen. Zu dieser Zeit entstand auch ein außergewöhnliches Selbstporträt mit Selbstauslöser, welches Che Guevaras Silhouette zeigt. Als er 1961 zum Industrieminister ernannt wurde, begann er mit einer Reihe von Fotoreportagen, die von extremen Perspektiven und…


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von Anna Karina Hofbauer

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