Heinz-Norbert Jocks
Andrea Robbins und Max Becher
»Brooklyn Abroad & Transportation of Place«
Museum Kunstpalast, Düsseldorf, 5.11.2005 – 8.1.2006
SK Stiftung Kultur, Köln, 21.10.2005 – 15.1.2006
Es gibt eine Fotografie, die unmittelbar Gefühle auslöst, eine andere, die über das Auge primär den Geist anspricht, und noch eine weitere, die einer Idee folgt und dabei ihr sinnliches Surplus außer acht lässt. Das Anschauliche dient da nur zur Verdeutlichung von oder als Verweis auf etwas. Darüber hinaus gibt es eine Fotografie, die sich so sehr nach einer Schule richtet, dass man über deren so dominante wie klare Strategie des Sehens die eigentliche Bedeutung der Motive vergisst. So kommt es einem anfangs angesichts des Ansatzes von Andrea Robbins & Max Becher vor. Deren fotografischer Blick erinnert unweigerlich an den in Düsseldorf an der Akademie gelehrten, dessen weltweiter Erfolgsfeldzug in dem alles von vornherein veredelnden Gewand der “Becher Schule” immer noch nicht abgeschlossen zu sein scheint und der zum eifrigen Epigonentum förmlich einlädt. Kein Wunder, dass manch einer darauf hofft, davon zu profitieren, wenn er auf dieser schwindellerregende Höchstpreise erzielenden Modewelle mitreitet. Zum einen ist der Blick ja durchgesetzt, also legitimiert. Wer sich seiner bedient, rennt zunächst einmal offene Türe ein. Zum anderen ist das ewige Reproduzieren eines bereits ausgetesteten Blicks und dessen professionelle Ausreizung bis zum Gehtnichtmehr erheblich simpler als das Abweichen von dem, was inzwischen recht konventionell anmutet und beliebig anwendbar ist.
Nun liegt der Fall bei dem in New York ansässigen Künstlerpaar doch noch eine Spur anders. Wie Bernd und Hilla Becher von der…