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Titel: 48. Biennale Von Venedig · von Michael Hübl · S. 126 - 127
Titel: 48. Biennale Von Venedig , 1999

LA BIENNALE – GIARDINI
Dänemark

PETER BONDE, JASON RHOADES
KOMMISSAR: MARIANNE TORP ØCKENHALT, JÉRÔME SANS

PAVILLON: CARL BRUMMER, PETER KOCH

Die große Illusion von Sinn und Bedeutung” stellte Peter Bonde 1981 in der Galleri St. Petri, Lund, zur Debatte, wo er eine seiner ersten Ausstellungen hatte. Sie war Teil einer im gleichen Jahre begonnenen Reihe, die sich “in/from the flat” nannte und die bis 1988 in unterschiedlichen Genres (Malerei, Film, Konzert, Buch) und an wechselnden Schauplätzen (Galleri Specta, Århus; Congo, Kopenhagen) fortgesetzt wurde. Damals schon setzte Bonde auf Kooperation. Sein Partner, mit dem er auch später vereinzelt ausstellte, war der kritisch-politisch mit mehreren Medien operierende Maler Claus Carstensen, der seine Arbeit in globalen Zusammenhängen begreift und für den sich deshalb das Beharren auf einer genuin “nordischen” Kunst als überholt, wenn nicht gar wirklichkeitsfremd darstellt1. Peter Bonde hat jetzt gleichsam stellvertretend die Konsequenz aus Carstensens Erkenntnissen gezogen, indem er sich für die Ausstellung im dänischen Pavillon mit dem Amerikaner Jason Rhoades zusammentat. Ihr gemeinsames Interesse an Motorsport haben sie in das dröhnende Environment “The Snowball”2 umgesetzt, mit dem Bonde/ Rhoades sämtliche Räume in Beschlag nehmen. Kernstück ist eine Motodrom-Inszenierung mit dicken Reifen, Fahrzeugen und Monitoren, auf denen Videos vom “Paved Oval”, Willow Springs, zu sehen sind. Ununterbrochen laufen die Filmaufnahmen über den Bildschirm, so daß der Eindruck eines unendlichen Autorennens entsteht, ohne Gewinner und ohne Verlierer. Hier wird eine antihierarchische Totalentgrenzung vollführt, wie sie Peter Bonde in seiner Malerei seit langem, nicht selten im sexuellen Berserkerton und in existentieller Radikalität durchspielt3. Einzelne Beispiele dieser…



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