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Magazin: Museen & Institutionen · von Christian Huther · S. 480 - 480
Magazin: Museen & Institutionen , 1997

Christian Huther
Das Drehbuch übernahm der Tod

Ende des Streites um Hans Arp ist nicht abzusehen

Das Drehbuch könnte von einem Profi geschrieben worden sein. Dabei geht es eigentlich nur um das Werk eines berühmten Künstlers. Da ist nach jahrelangem Gerangel der Baubeginn des Museums für das nächste Frühjahr ins Auge gefaßt, da hat das Land Rheinland-Pfalz der Stiftung 230 Kunstwerke für rund 13 Mio. DM abgekauft. Doch da kommt wieder der alte Streit hoch um echt oder falsch, alt oder neu. Und was macht Johannes Wasmuth, der Gründer des geplanten Arp-Museums in Rolandseck bei Bonn? Er starb Mitte September im Alter von 61 Jahren an Herzversagen und hinterläßt alle ratlos.

Dabei war von Anfang an regelrecht der Wurm drinnen im Nachlaß von Hans Arp. Als der französische Staat nach dem Tod von Arp 1966 einen Großteil des Werkes pfändete, übertrug er die Rechte an den übrigen Arbeiten auf Wasmuth, der 1977 eine Stiftung gründete. Doch es gibt noch zwei weitere, kleinere Stiftungen in der Schweiz und in Frankreich, die pikanterweise den Auftrag haben, auf die Integrität der Werke zu achten – das gab und gibt Gelegenheit, sich zu bekriegen. Und es gibt neuerdings auch eine Verfügung, nach der Locarno keine Fragen mehr stellen darf nach der Entstehung der Arp-Werke, die Rheinland-Pfalz angekauft hat. Damit liegen weitere Nachforschungen mehr oder weniger erst einmal auf Eis. Zudem hatte Arp keine klar umrissene Vorstellung von Original und Abbild und ließ lange Zeit Abgüsse seiner Gipse zu. Doch nun geht es nicht mehr nur um Gipsabgüsse.

Als…


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von Christian Huther

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