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Titel: Der Jubiläumsband - Jubiläumsgespräche · von Heinz Schütz · S. 232 - 235
Titel: Der Jubiläumsband - Jubiläumsgespräche ,

Das Kunstterrain neu vermessen

Six Friedrich im Gespräch mit Heinz Schütz

Am 27. Juli 1963 eröffneten Heiner und Six Friedrich zusammen mit Franz Dahlem die Galerie Friedrich + Dahlem. „Die jüngsten Galeriebesitzer in München. Ein ernst zu nehmendes Kunst-Kuriosum“ – so die Überschrift eines Zeitungsberichts – betreten mit jungen Künstlern wie Twombly, Baselitz, Lausen, Richter und Polke neues Terrain. Zu einer Zeit in der US-amerikanische Kunst in Europa als als Kunstparadigma noch kaum eine Rolle spielt, zeigt die Galerie neben Pop-Künstlern wie Rauschenberg und Warhol, minimalistisch-konzeptuelle Kunst von Dan Flavin, Sol LeWitt, Fred Sandback und Carl Andre. Als Walter de Maria die Galerie Heiner Friedrich – wie sie nach dem Weggang von Franz Dahlem heißt – in den Earth Room verwandelt, erregt dies die zustimmende Aufmerksamkeit von Interessenten an neuer Kunst, die breitere Öffentlichkeit hingegen mokiert sich über den „Dreck“. Mit Michael Heizers Munich Depression realisiert die Galerie die bis dahin wohl größte Land- und Earth-Art-Arbeit. Den Ansatz, Künstler singulär und raumbezogen zu präsentieren, wird Heiner Friedrich dann später mit der Dia Art Foundation fortsetzen.

Heinz Schütz: Sie haben, wie Sie einmal sagten, ein „bisschen“ Architektur, Innenarchitektur und Kunstgeschichte studiert, Heiner Friedrich Maschinenbau und Philosophie. Franz Dahlem war gelernter Bierbrauer und absolvierte eine Buchhändlerlehre. Wie kamen sie dazu, eine Galerie zu eröffnen?

Six Friedrich: Heiner und ich waren immer schon ganz schön unterwegs in Sachen Kunst. Wir waren viel in Holland, insbesondere in Amsterdam, die Museen waren dort weiter als bei uns. Wir besuchten die berühmten Rundgänge der Düsseldorfer Akademie. Bei…

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