Showroom des Kunstsystems oder Sand im Getriebe – welche Positionen nehmen Kunstzeitschriften ein?
Roundtable mit kritische berichte, Monopol und Texte zur Kunst
von Herbert Kopp-Oberstebrink und Judith Elisabeth Weiss
Angesichts der Unbezähmbarkeit der Kunst und Unübersichtlichkeit des Kunstmarkts geben Kunstzeitschriften maßgeblich Orientierungen vor. Dabei geht es nicht nur um die thematische Präsentation und Durcharbeitung künstlerischer Positionen, sondern ebenso um Strategien der Meinungsbildung. In einem hybriden Roundtable-Gespräch, das teils schriftlich, teils live stattfand, haben wir die Chefredakteur*innen dreier Zeitschriften nach den verschiedenen Spielarten und publizistischen Programmen gefragt. Aus der Vielzahl der Magazine und ihrer Macher*innen, mit denen wir gerne gesprochen hätten, haben wir uns auf ein Publikumsmagazin konzentriert, auf eine dezidiert kunstkritisch und theoretisch aufgestellte Zeitschrift und auf ein Journal, das mit der akademischen Kunstgeschichte verwoben ist. Zu Wort kamen Elke Buhr von Monopol. Magazin für Kunst und Leben, das erstmals 2004 auf den Markt kam und dort mit hoher Auflagestärke vertreten ist, Christian Liclair von Texte zur Kunst, die 1990 von Stefan Germer und Isabelle Graw gegründet wurden, sowie kritische berichte. Zeitschrift für Kunst- und Kulturwissenschaften, die 1973 aus dem Impuls nach Erneuerung des Faches Kunstgeschichte hervorgegangen ist. Deren Redaktionsleitung besteht aus einem Team: Julian Blunk, Regine Heß, Henry Kaap und Kathrin Rottmann. Alle drei Publikationsorgane sind am Zeitschriftenmarkt nicht gerade unbekannte Größen. Doch ging es uns darum, ihre jeweiligen Positionen und Strategien im Umgang mit zeitgenössischer Kunst im Modus aktueller Selbstdarstellung und wechselseitigen Gesprächs skizziert zu bekommen.
Wie profiliert sich eine Zeitschrift?
Herbert Kopp-Oberstebrink u. Judith Elisabeth Weiss (KuFo): Text,…