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Titel:: Turn the Page! - Kunstzeitschriften als Kommunikationsobjekte - 1 Kunstzeitschriften im Betriebssystem Kunst · von Judith Elisabeth Weiss · S. 58 - 89
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Titel:: Turn the Page! - Kunstzeitschriften als Kommunikationsobjekte - 1 Kunstzeitschriften im Betriebssystem Kunst

Anstelle einer Einführung
Autor*innen schreiben nicht nur, sie lesen auch!

Funde im Archiv des KUNSTFORUM International
von Herbert Kopp-Oberstebrink und Judith Elisabeth Weiss

 

Befragt man Kunstkritikerinnen und -kritiker nach ihren bevorzugten Zeitschriftenlektüren, so erntet man gelegentlich als ersten Reflex den Hinweis auf die schiere Last, die ungeheure Menge der Beiträge, unter der die Wahl zu treffen sei. Da macht sich Widerstand breit oder eine paradoxe Leere angesichts der übergroßen Fülle. Der Weg ins Textgebirge kann schroff, dunkel und lastend sein, mitunter bedrohlich. Das hängt zuweilen auch davon ab, wen man zu seinen Wegbegleiter*innen wählt. Beim Ringen, das auch die Anmutung eines Tanzes haben kann, von Kritik und Anti-Kritik, von Theorie und Gegen-Theorie, von Geschichte und Counter-History sind die Abgründe tief und der Widerstreit bekommt eine existenzielle Dimension, denn der Absturz in die Schluchten des Textgebirges droht. Dafür muss man nicht Paul de Man oder Jacques Derrida heißen, wie in Mark Tanseys düsterer Allegorie aus dem Jahre 1990. Tanseys Dekonstruktion zeigt den Text als versteinerte Formation, auf der die miteinander ringenden oder tanzenden Heroen des postmodernen Diskurses stehen. Dabei ist spätestens seit Nietzsche das Gebirge der Topos für den Ort des einsamen Denkers, und Nietzsche selbst das Symbol seiner Gefährdung. Fünf Jahrzehnte lang bietet das KUNSTFORUM nun schon ein Zuhause für Autor*innen, die sich ins Textgebirge und Bildermeer begeben und es selbst mit jedem ihrer Beiträge anreichern. Sie überbrücken die Abgründe narzisstischer Selbstbetrachtung, indem sie die Künste leidenschaftlich in den Mittelpunkt ihres Schreibens stellen. Die meisten von ihnen machen ihr Leben lang nicht…

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