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Titel: Der Gebrauch der Fotografie II · von Heinz-Norbert Jocks · S. 186 - 197
Titel: Der Gebrauch der Fotografie II , 2004

JANOS FRECOT

DER BLICK AUF BERLIN
ODER
DIE KAMERA AUF DER LICHTSEITE

EIN GESPRÄCH MIT HEINZ-NORBERT JOCKS

Janos Frecot, geboren 1937 in Rumänien, aufgewachsen in der Mark Brandenburg und in Berlin, ließ sich zum Bibliothekar und Archivar ausbilden. 1972 mit dem Aufbau des Werkbund-Archivs betraut, arbeitete Frecot 1974 bis 1978 Sekretär der Abteilung Bildende Kunst an der Akademie der Künste Berlin (West). Anschließend Aufbau des Archivs der Berlinischen Galerie, woraus sich u.a. die Photographische Sammlung entwickelte. Der inzwischen pensionierte Leiter der Photographischen Sammlung an der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Photographie und Architektur kuratierte Ausstellungen zu Fotografen der Sammlung, darunter Erich Salomon, Fritz Eschen, Fitz Bril, Herbert Tobias, Hermann Rückwardt, Henry Marta Astfalck-Vietz, Elfi Fröhlich und Michael Schmidt.

Heinz-Norbert Jocks: Wie definieren Sie Sammeln?

Janos Frecot: Es ist eine andere Art des theoretischen Ausdrucks. Gedanken lassen sich in Sätzen formulieren, und man kann eine Anschauung von etwas in Form des Sammelns und in dem, was man sammelt, ausdrücken. Dazu ein Beispiel: Wenn Sie jemanden besuchen, den Sie nicht kennen, wissen Sie anhand seiner Bücherwand nach fünf Minuten um seine Zugehörigkeit, welchen Themen er nachjagt und wessen Geistes Kind er ist. Es zeigt viel von dem Profil einer Persönlichkeit und spiegelt einen Gesamtzusammenhang wider. Eine Sammlung von Fotografien wie diese trägt meine Handschrift und verrät etwas von meinem Temperament. Jede Sammlung ist von Vorlieben, Abneigungen und der Ignoranz des Sammlers geprägt. So könnte man fragen, warum ich Videokunst ausgespart habe. Es hat mich nie berührt, das haben zugleich aber auch andere hier in der…

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von Heinz-Norbert Jocks

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