JEAN-LUC MONTEROSSO
FÜR MEHR NÄHE ZUR FOTOGRAFIE
EIN GESPRÄCH MIT HEINZ-NORBERT JOCKS
Jean-Luc Monterosso, seit 1988 Direktor der mitten im Marais gelegenen Maison Européenne de la Photographie in Paris und Ausstellungsmacher, kreierte 1980 den ersten “Mois de la photo” in Paris. Dieser fand bei Presse und Publikum sofort großen Anklang. Das nutzte Monterosso als schlagendes Argument, um weitere öffentliche Subventionen für eine große internationale und eklektische Veranstaltung zu verlangen. Deren Ziel war es, den Dialog zwischen der Fotografie und dem breiten Publikum herzustellen. Der Erfolg war so ansteckend, dass der Monat des Fotos weltweit inzwischen mehr als 30 Nachahmer gefunden hat. Mehr als 500 000 Interessierte besuchen allein das Festival in Paris. Mit Jean-Luc Monterosso, der 1985 die “Espace photographique de Paris” eröffnete und an verschiedenen Publikationen im In- und Ausland mitwirkte, traf sich im Pariser Marais-Viertel Heinz-Norbert Jocks.
Heinz-Norbert Jocks: Was interessiert Sie an der Fotografie?
Jean-Luc Monterosso: Unserem Gespräch will ich vorausschicken, dass ich ein Philosophiestudium an der Sorbonne absolvierte und mich da vor allem mit der Phänomenologie befasste. Zur Fotografie gelangte ich eher zufällig und ganz allmählich, als ich zwischen 1974 und 1977 dem Team für den Aufbau des damals noch nicht eröffneten Centre George Pompidou angehörte. Während dieser Zeit bat man mich um einen Artikel zur Fotografie für die längst nicht mehr existierende Zeitschrift “Quotidien de Paris”. Von da an schrieb ich regelmäßig für das Magazin Nouvelle littéraire. 1979 bat mich die Stadt Paris um den Aufbau einer audiovisuellen Abteilung mit den Schwerpunkten Kino und Fotografie. Es zeigte sich, dass…