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Ausstellungen: Wien · von Ursula Maria Probst · S. 387 - 389
Ausstellungen: Wien , 2007

Ursula Maria Probst
Elastic Taboos

» Koreanische Kunst der Gegenwart: Buy Korea«
Kunsthalle Wien, Halle 2, 23.2. – 10.6.2007

Die spekulative Hinterfragung, wie sich künstlerische Tabuzonen durch die schnelllebigen gesellschaftlichen Umstrukturierungen angesichts ultraliberaler Praktiken in Wirtschaft und Politik in Korea verändern, bildet den Ausgangspunkt der KuratorInnen Kim Seung-duk und Franck Gautherot in “Elastic Taboos”. Im emphatischen Sinne wird durch die hybriden Verbindungslinien, welche die Ausstellung “Elastic Taboos” in der Kunsthalle Wien spannt, keine explizite Diagnose abgegeben, sondern durch 23 Künstlerpositionen ein formales und mediales Spektrum geboten, welches von minimalistischen, informellen Tendenzen bis zu Soundproduktionen sowie Gender- und Identitätsfragen reicht. Längst hat sich die koreanische Kunst mit einem globalen Netzwerk verlinkt. 1993 wurde die Whitney Biennale nach Korea geholt, seit 1995 existiert die Gwangju Biennale, der die Busan Biennale und die Media City Seoul folgten. Der Tabubruchkoeffizient in “Elastic Taboos” wendet sich als kuratorischer Effekt gegen Asienklischees, welche aufgrund der regen Nachfrage auf dem Kunstmarkt produziert werden. Der neokapitalistischen Zeichenlogik und Aneignungen westlicher Stilparadigmen entkommt man im durch spannende Gegenüberstellungen verschiedener Künstlergenerationen gestalteten Display dennoch nicht.

Dem Zusammenspiel von Dokumentation und real Erlebten, Fakten, Fiktionen und der teils durch digitale Manipulation bewirkten Inszenierung historischer Ereignisse in ihrer Konzeption gesellschaftlicher und politischer Realität ist ein Teil der Ausstellung gewidmet. Die Entwicklung von einer Militärdiktatur zu einer durch ihren Wirtschaftsaufschwung geprägten Gesellschaft wird in dem entlang der Wand verlaufenden Monumentalwerk “History of Contemporary Korea – Gapsoonyee und Gapdolyee” (2002) von Shin Hak-chul thematisiert. Shin Hak-chul zählte zu jenen Künstlern, die sich zur…



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von Ursula Maria Probst

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