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Titel: Grenzenlose Skulptur · von Sabine B. Vogel · S. 122 - 124
Titel: Grenzenlose Skulptur , 2014

Eva Grubinger

EVA GRUBINGER: Volumen, Material, Oberflächen – all diese bildhauerischen Aspekte spielten am Anfang keine große Rolle. Während meines Studiums bei Valie Export und Katharina Sieverding habe ich mich zunächst mit Neuen Medien und dem Internet beschäftigt. Zur Skulptur bin ich erst über die sich in diesem Zusammenhang aufdrängenden Fragen bezüglich veränderter Produktionsweisen, Ästhetiken und Raumerfahrungen gekommen.

Sabine B. Vogel: Wie arbeitest du? Gehst Du von einer bestimmten Thematik aus?

Je nach Ausgangslage. Initialzündungen können durch thematische Interessen, aber auch durch bestimmte Formen oder Materialien ausgelöst werden. Viele Arbeiten basieren auf einfachen, oft geometrischen Formen, die maßstäblich verfremdet und zugleich mit einer anderen Bedeutung aufgeladen werden. Meistens arbeite ich in Werkgruppen und finde es hilfreich, dabei einen bestimmten Raum vor Augen zu haben. Diesen Raum erschließe ich mir zunächst im Modell, von dem ich dann meine Arbeiten ableite. Die finale Skulptur ist am Schluss aber wieder autonom und funktioniert auch an anderen Orten.

Gilt das auch für „Smoking Shelter“ (2011/12)?

Bei „Smoking Shelter“, einer Art modernistischem Raucherpavillon, den ich im Rahmen der Skulpturenroute „Kunstwegen Raumsichten“ im Kurpark von Bad Bentheim realisieren konnte, war mein Ausgangspunkt das damals gerade neu eingeführte Rauchverbot. Das war die krasseste Maßnahme seit langem, sowohl den öffentlichen Raum, als auch die persönliche Freiheit betreffend. Der öffentliche Raum ist ja extrem reguliert – paradoxerweise hat man in einem Museum heute viel mehr Freiheitsgrade. Im öffentlichen Raum reden so viele Menschen mit, dass man als Künstler/in kaum etwas machen kann. Das Rauchen war für mich auch deshalb ein interessantes Thema, da sich…

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