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Titel: Grenzenlose Skulptur · von Sabine B. Vogel · S. 88 - 89
Titel: Grenzenlose Skulptur , 2014

Nicolaus Schafhausen

Direktor Kunsthalle Wien

NICOLAUS SCHAFHAUSEN: Auch wenn man kaum von einem Revival wie in der Malerei sprechen kann, fällt doch auf, dass wieder mehr Künstler/innen – egal wo sie leben und vor welchem Hintergrund sie arbeiten – Skulpturen produzieren. Ich denke, dass diese Entwicklung aus dem mittlerweile 20-jährigen Diskurs zur Installation und zu kontextbezogenen Arbeiten resultiert. Die Frage nach der Autonomie des Kunstwerks ist dabei aktueller denn je und wurde eben nicht, wie in der Kritik der Minimal Art oft behauptet, zur Seite gelegt. Heute lässt sich feststellen, dass die Institutionskritik von den meisten Künstler/innen ad acta gelegt wurde und dass stattdessen die Frage nach der Autonomie des Werkes ins zentrale Blickfeld gerückt ist. Das Spektrum an Kunstproduktion hat sich stark vergrößert und wird sich auch in Zukunft weiter ausdifferenzieren. Vielleicht hat diese Entwicklung auch mit dem immer globaler werdenden Kunstmarkt zu tun. Ich glaube nicht, dass wir alles weltweit verstehen können, aber um diese Frage werden zentrale Diskurse geführt.

Sabine B. Vogel: Kann man eine Grenze zwischen Skulptur und Installation ziehen?

Ja, das finde ich schon. Die Ausstellung von Jos de Gruyter & Harald Thys in der Kunsthalle Wien ist als Ganzes eine Installation, die auf den Raum angepasst ist. Sie umfasst aber auch einzelne Skulpturen – da setzt der Autonomie-Begriff an. Diese Skulpturen könnten theoretisch überall stehen, aber in der Wiener Ausstellung werden sie ortsspezifisch kontextualisiert.

Würdest du Karla Blacks Arbeiten, die ja einen hohen Raumbezug haben, als Installationen bezeichnen? Die Künstlerin selbst spricht explizit von ´Skulpturen´.

Das sind amorphe…

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