Mona Hatoum
MONA HATOUM: Anfangs habe ich konzeptuelle Ideen in Form von Plakatwänden, einer Straßen-Performance oder auch Videos umgesetzt. Ich habe nicht viel übrig für Labels. Mich als Bildhauerin zu bezeichnen wäre eine Beschränkung. Ich habe immer eine experimentelle Grundhaltung und mag mir die Möglichkeit offenhalten, verschiedene Wege des Arbeitens auszuprobieren. Daher nenne ich mich lieber eine Künstlerin.
Sabine B. Vogel: Beginnen Sie Ihre Werke mit Skizzen?
Ich mache Zeichnungen für meine Projekte oder notiere meine Ideen und Gedanken in Notizbüchern, die ich immer bei mir habe – es sind immer mindestens zwei im Gebrauch: ein kleines, das in meine Handtasche passt und ein größeres.
Sehen Sie sich als Tochter des Minimalismus?
Ich würde eher sagen als Tochter von Marcel Duchamp und dann erst vom Minimalismus …
Womit beginnen Sie Ihre Skulpturen, suchen Sie das richtige Material oder lassen Sie sich auch von dem Material führen?
Beide Wege sind möglich, ich habe keine spezifische Methode. Manche Ideen habe ich erst nach 10 oder sogar 15 Jahren umgesetzt, weil ich das richtige Material oder den passenden Hersteller gesucht habe. Bei anderen Werken – vor allem bei meinen Stipendien-Aufenthalten in anderen Ländern – hängt alles von den Umständen ab, in denen ich mich befinde. Dann kann der Ausgangspunkt der Ort der Ausstellung sein, das Material, das ich dort vorfinde, lokale Manufakturen oder Handwerker, mit denen ich zusammenarbeite. All dies kann sowohl ein Ausgangspunkt als auch eine Inspiration für ein Werk sein.
Wie wichtig ist die Schönheit in Ihren Arbeiten? Setzen Sie die als Gegensatz zu den minimalistischen Formen ein, die…