Großbritannien
Sonia Boyce
FEELING HER WAY
Kommissarin: Emma Dexter, British Council Kuratorin: Emma Ridgway Ort: Giardini
Bekannt wurde Sonia Boyce in den 1980er Jahren für ihre figurativen Zeichnungen, in denen sie ihre Erfahrungen als schwarze Frau und als Teil der britischen Black Arts Bewegung festhielt. Heute gilt sie als wichtigste Künstlerin im Kampf gegen Rassismus und für Anerkennung ihrer Kolleg*innen. In Venedig ist sie die erste schwarze Künstlerin in dem Britischen Pavillon, die von Kommissarin Emma Dexter ausgewählt wurde, weil „ihr Werk Menschen zusammenbringt, um in einem Kontext gemeinsamer Menschlichkeit und Hoffnung zu forschen und zu schaffen“ (Katalog).
Ihr gehe es hier um „transnationale und transkulturelle Verbindungen und Netzwerke“, erklärte Boyce, ihre Kunst sei vor allem eine „soziale Praxis“, in der sie einen Rahmen für eine Gruppe von Leuten bereitstelle, in Venedig fünf schwarze Musikerinnen: Die vier Sängerinnen Jacqui Dankworth, Poppy Ajudha, Sofia Jernberg und Tanita Tikaram werden geleitet von der Komponistin Errollyn Wallen. Aufgenommen in Studios (einige sogar in den durch die Beatles berühmten Abbey Road Studios), improvisieren sie a cappella Songs über Freiheit, Macht und Verletzlichkeit. In den ursprünglich als Kaffeehaus geplanten Räumen des Pavillons sind die Studio-Aufnahmen auf Monitoren über die Räume verteilt. Davor stehen leuchtend goldfarbene Hocker, deren Formen von Pyritkristallen abgeleitet sind – Pyrit wird wegen der leichten Verwechselung mit dem weitaus teureren Gold ,Katzengold‘ genannt, englisch „fool’s gold“, „ein kolonialer Begriff, der als ,anders‘ degradiert ist und damit Fragen der Beurteilung durch einen negativen Vergleich aufwirft“ (Emma Dexter).
Sitzend auf diesen Hockern oder beim Gang durch…