vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Gespräche mit Künstlern · von Heinz-Norbert Jocks · S. 282 - 297
Gespräche mit Künstlern , 1997

RICHARD PRINCE:

»Ich hatte nunmal beschlossen, Warhol zu hassen, entgegen meinen Zeitgenossen, die ihn abgöttisch liebten«

Ein Gespräch von Heinz-Norbert Jocks

Der Amerikaner Richard Prince, 1949 geboren, fühlt sich als Außenseiter in einer von Bildern beherrschten Konsumwelt, darin er sich als ein Recycler mit intuitivem Geschmackssinn behauptet. Er ist so etwas wie ein Genotyp einer autorenlosen Ästhetik. In seiner Mischung aus Mechanischem und Handgemachtem reagiert Prince auf den Abstrakten Expressionismus als Bild. Im Bereich unerforschter Verbindungen zwischen der hohen Kunst und dem Sub- kultur-Stil der Zeitungscartoonisten, Musiker, Pinups und Komiker sich tummelnd, kultiviert er Verkettungen zwischen Whitney Darrow und Jackson Pollock, Petty Page und Franz Kline. Zudem scheint er sich Künstlern wie Robert Rauschenberg und Cy Twombly verpflichtet. Der alten Dichotomie zwischen Kopie und Original, dem Normalen und Unheimlichen, zwischen öffentlich und privat, Fakt und Fiktion kehrt er den Rücken, aber auf artifizielle Weise. Anläßlich seiner Ausstellung bei Jablonka sprach mit ihm Heinz-Norbert Jocks.

*

H.-N. J.: Könnten Sie mir etwas über Ihre Anfänge als Künstler und darüber, was sich im Laufe der Zeit verändert hat, erzählen?

R. P.: Am Anfang habe ich gezeichnet, wobei ich die Zeichnungen dann mit zu einem Psychiater nahm, und zwar einmal in der Woche. Ich zeichnete einen Kopf, worüber wir redeten. So hat das alles um 1970 angefangen und nach etwa vierzig Sitzungen beim Psychiater hatten sich vierzig kleine Kopf-Porträts angesammelt. So war das im wesentlichen. Eines Tages legte ich die Köpfe jemand anderem vor, und sie gefielen ihm auf Anhieb.

Worin bestehen die Unterschiede zu damals?

Ja, so viele Unterschiede gibt…

Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei

von Heinz-Norbert Jocks

Weitere Artikel dieses/r Autors*in