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Gespräche mit Sammlern · von Ute Thon · S. 429 - 432
Gespräche mit Sammlern , 1999

RONALD S. LAUDER:
»Ich kaufe nur oh-mein-Gott-Bilder«

DER NEW YORKER KUNSTSAMMLER ÜBER PREISWERTE EXPRESSIONISTEN, BESCHLAGNAHMTE BEUTEKUNST UND DAS MUSEUM OF MODERN ART
EIN INTERVIEW VON UTE THON

Ronald Steven Lauder, 54, ist der jüngere Sohn von Estee Lauder, Gründerin des gleichnamigen weltweiten Kosmetikimperiums. Er verließ 1983 das Familienunternehmen, um in die Politik zu gehen. Unter Präsident Reagan war er zunächst stellvertretender Verteidigungssekretär, 1986 US-Botschafter in Wien. 1989 kandidierte er trotz Millioneneinsatz vergeblich für das Amt des Bürgermeisters von New York und zählt immer noch zu den Hauptspendern der republikanischen Partei. Seit Anfang der 90er Jahre investiert er in Osteuropäische TV- und Telekommunikationssysteme. 1996 listete ihn Forbes als einen der 300 reichsten Männer Amerikas. 1995 wurde Lauder, ein leidenschaftlicher Kunstsammler und Unterstützer vieler amerikanischer Kultureinrichtungen, zum Vorstandvorsitzenden des Museums of Modern Art gewählt. Letztes Jahr kaufte er für 50 Millinen Dollar Cézannes “Stilleben mit geblümtem Vorhang und Früchten” – der zweithöchste Preis, der seit dem Kunstcrash von 1990 für ein Gemälde bezahlt wurde.

*

Ute Thon: Herr Lauder, Sie gehören zu den reichsten Männern Amerikas. Und zu den Kunstsinnigsten. Ihre Sammlung deutscher Expressionisten und moderner Klassik gilt als eine der feinsten weltweit. Was war Ihre letzte Neuerwerbung?

Ronald S. Lauder: Ich habe auf einer Auktion gerade einen exzellenten Polke ersteigert. Eines der besten Werke, die er jemals gemacht hat.

Wann hat Sie die Sammelleidenschaft gepackt?

Ich bin an Kunst interessiert, solange ich denken kann. Mit dem Sammlen begann ich im Alter von 13 oder 14. Damals kaufte ich mein erstes Stück auf einer Auktion in Paris. Und ich…



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