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Titel: 59. Biennale Venedig - Biennale Gespräche · von Sabine B. Vogel · S. 304 - 306
Titel: 59. Biennale Venedig - Biennale Gespräche ,

59. Biennale Venedig Gespräche
Jakob Lena Knebl, Ashley Hans Scheirl

Wir sind keine Minimalistinnen

Ashley Hans Scheirl: Der symmetriache Aufbau des Pavillon eignet sich gut dafür, zwischen dem Duo und dem Solo, zwischen ich und wir eine Dynamik aufzuspannen. Wir wollen zeigen, wie unsere Praktiken verwoben und gleichzeitig eigenständig sind. In ‚meinem‘ Teil ist die Malerei im Zentrum, angelegt wie ein begehbares Gemälde. Meine gemalte Hand zieht einen Samtvorhang zur Seite, um zum Eintritt in ein theatrales Setting einzuladen. Die Kulissenelemente, die den Raum zerteilen, sind mit Drucken von Fotografien meiner Bilder beklebt. Darauf hängen drei neue Malereien.

Sabine B. Vogel: Ist deine Person Thema dieses Raums?

Ashley Hans Scheirl: Es ist ein Selbstporträt als Maler*in mit fragmentierten Körperteilen. Ein Subjekt, das sich mit wirtschaftlichen, gesellschaftlichen sowie kunsthistorischen Themen und Ästhetiken in Bezug setzt. Eine wichtige Referenz ist Jean-Francois Lyotards „Libidinal Economy“ von 1974. Lyotard zeigt darin, wie stark Machtverhältnisse von libidinösen Ökonomien befeuert sind. In unserer Zeit des wuchernden Neoliberalismus erleben wir so starke Kontraste und haben jetzt sogar neben der Klimakatastrophe und der Pandemie in Europa einen Krieg. Wie können wir mit solchen Kontrasten umgehen? Wie ändert sich unsere Subjektivität, wo wir doch Cyborgs geworden sind?

Jakob Lena Knebl: Wir arbeiten mit der Formel Trans…. medium, genre, kontext, materialität, ästhetik, identität … Wir dekonstruieren die Identitäten dieser Kategorien, bearbeiten sie in raumübergreifenden Installationen und darüber hinaus mit Humor und Sinnlichkeit. Wir untersuchen den Einfluss, den diese Bereiche auf unsere Identität haben, wie diese zu Co-Akteuren und Körpererweiterungen werden.

Wie greifst…


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