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Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini · von Sabine B. Vogel · S. 307 - 307
Titel: 59. Biennale Venedig - Länderbeiträge Giardini ,

Ägypten

Mohamed Shoukry, Weaam El Masry, Ahmed El Shaer

EDEN-LIKE GARDEN

Kommissar: Kulturministerium Kurator: Mohamed Shoukry Ort: Giardini

Ägypten entschied sich für ein Gruppenprojekt: Weaam El Masry (1976), eine „mehrfach preisgekrönte Malerin“, wie betont wird, Mohamed Shoukry (1976) und der Lyriker Ahmed El Shaer (1981) zeigen gemeinsam ihren „Eden-Like Garden“. Wer hier Pflanzen oder paradiesische Tiere erwartet, wird irritiert. Denn es hängen 14 rosarote Euter von der Decke. Die Formen dienen als Projektionsfläche für animierte, oft nur schwer erkennbare Bilder, die „pantheistisch, sexuell, heilig und profan“ seien, wie die Künstler erklären.

Erzeugt wird die permanent wechselnde Bilderflut von einer Künstlichen Intelligenz, die mit existentiellen Fragen und Stichworten gefüttert wurde. Im Hintergrund lehnen lange, schwarze Stäbe an der Wand, die zusammen mit den Eutern die Architektur des white cube aufbrechen sollen. Offenbar ließen sich die Drei von dem Titel der zentralen Ausstellung „The Milk of Dreams“ inspirieren, im kleinen Katalog wird ,Milch‘ und ,Träume‘ in den abgedruckten Skizzen dick und rot umrahmt hervorgehoben. Dazu notieren sie „mysteriös“, „hybrid“, „Mutantenkreaturen“, „Allegorie = Metapher“. Es gehe um Fragen unserer Existenz, konkretisieren sie im Gespräch, um das Paradies und um Wiedergeburt.

Im Katalog schreiben sie: „Vielleicht liegt die Erlösung in der Wiedergeburt, aus einem Mutterleib, wo alle Dinge geformt werden, ein neuer Beginn, ein Raum für Reinigung und Erlösung für den Elenden, der von seinen Zweifeln erschöpft ist und sich nach einem ewigen Frieden sehnt.“ Dort lesen wir auch, dass die Formen die Gebärmutter nachahmen und „eine dynamische, experimentelle Installation“ seien, da sich die Bildwelten der…

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