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Ausstellungen: Köln · von Susanne Boecker · S. 330 - 330
Ausstellungen: Köln , 2002

SUSANNE BOECKER

Mapping. Sitting.
On Portraiture and Photography

Die Photographische Sammlung SK Stiftung Kultur, Köln, 20.9. – 24.11.2002

Walid Raad und Akram Zaatari sind der subversiven Macht der vermeintlich harmlosen Bilder auf der Spur: Schnappschüsse am Strand, Passbilder, Gruppenfotos, Aufnahmen von Straßenfotografen. Allesamt keine Produktionen mit künstlerischem, sprich individuell-gestalterischem Anspruch. Im Gegenteil. Doch genau solche Bilder suchen die beiden Künstler für ihre Untersuchung der Rolle des fotografischen Portraits in der arabischen Welt. Für ihr aus historischem Fotomaterial entstandenes Projekt “Mapping, Sitting” – “Aufzeichnen, Portrait sitzen” konnten sie auf die Sammlung der Beiruter Fondation Arabe pour l’Image zurückgreifen. Die 1997 ins Leben gerufene Institution hat es sich zum Ziel gesetzt, die kommerzielle und private Portraitfotografie des mittleren Ostens und Nord-Afrikas zu einem Bildarchiv zusammenzuführen mit dem Ziel, die visuelle Kultur dieser Regionen zu sichten und zu analysieren. Dabei beschränkt man sich nicht auf die klassischen Aufarbeitungsmethoden, sondern stellt das Material auch Foto- und Videokünstlern für eigene Projekte zur Verfügung. Ein unkonventioneller und absolut spannender Ansatz.

“Aufzeichnen – Portrait sitzen” – das sind die beiden Aktivitäten vor und hinter der Kamera, aus denen das fotografische Portrait entsteht. Wobei in den allermeisten Fällen schon im vorhinein klar ist, wie das fertige Produkt auszusehen hat: Fotograf und Fotografierter agieren – auch wenn sie einander vorher noch nie begegnet sein mögen – meist wie ein eingespieltes Team. Wie sonst könnte etwa im libanesischen Studio Anouchian zwischen 1935 und 1970 jene Unmenge gleichförmiger Bildnisse entstanden sein, die Walid Raad und Akram Zaatari nun zu einer Portraitgalerie der etwas anderen…

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