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Titel: 49. Biennale von Venedig · von Susanne Boecker · S. 236 - 237
Titel: 49. Biennale von Venedig , 2001

Großbritannien

Mark Wallinger
Kommissar: Andrea Rose

Kurator: Ann Gallagher
Stellvertretender Kommissar: Brendan Griggs
siehe auch Interview

Die Fassaden der Pavillons beginnen zu bröckeln. Nicht weil sie zu alt wären – nein, die Bausubstanz ist eigentlich fast überall noch ganz in Ordnung. In die Jahre gekommen ist vielmehr die Ideengrundlage, auf denen so mancher nationale Pavillon in den venezianischen Giardini errichtet wurde. Vom ehemals hier zur Schau getragenen Stolz auf die künstlerischen Leistungen der eigenen Nation ist nur noch in den wenigsten Bauten etwas zu spüren – dafür arbeitet man an einem neuen, eher gebrochenen Image. Und so wundert es nicht, wenn in diesem Kunst-Sommer vor dem britischen Pavillon eine Flagge gehisst ist, deren Muster sich zwar als klassischer Union Jack identifizierbar lässt – hier allerdings in der recht ungewöhnlichen Farbstellung Grün-Orange der Republik Irland. Ein typisches Werk des 1959 geborenen Mark Wallinger, der schon seit einigen Jahren durch konsequente Hinterfragungen kultureller und sozialer (Wert-) Vorstellungen provoziert. Meist arbeitet er dabei mit recht simplen Mitteln der Verschiebung, hebelt eingefahrene Bedeutungsmuster durch gezielte Eingriffe aus. Eines seiner zentralen Themen sind die emotionalen Wirkungskräfte der christlichen Religion: in einem dornengekrönten “Ecce Homo”…



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