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Ausstellungen: Frankfurt a.M. · S. 354 - 355
Ausstellungen: Frankfurt a.M. , 1987

Sigrid Feeser
Max Bill

Skulpturen, Gemälde, Graphik 1928-1987
Schirn Kunsthalle Frankfurt 12.6.-2.8.1987

Er war – und ist – immer mehr gewesen als »nur ein Maler«, der heute 78jährige Schweizer MAX BILL: Architekt und Bildhauer, Produktgestalter und Typograph, Schriftsteller und Politiker (so als Parlamentsmitglied in Bern während einer Amtsperiode). Wie wenige mit ihm hat er sein Werk den Gesetzen rationalen Gestaltens unterworfen, »ich bin der auffassung, es sei möglich, eine kunst weitgehend auf grund einer mathematischen denkweise zu entwickeln«, schreibt er, in der für ihn charakteristischen Kleinschreibung, 1949 in einem berühmt gewordenen Traktat – und er ist klug genug, diese Position dreißig Jahre später zugunsten einer werkimmanenten, »logischen« Verfahrensweise zu modifizieren: »heute weiß ich, daß die mathematik nur eine der möglichen methoden ist, ein nützliches hilfsmittel, mit dem ideen sichtbare gestalt annehmen können, und zu dem führen, was ich als konkrete kunst bezeichne, unabhängig von mathematischer reflektierbarkeit weiß ich, daß vorerst das konzept das werk bestimmt, in Übereinstimmung von innerer organisation und äußerer erscheinung. das heißt, konzept und resultat müssen eindeutig sein, doch Variabilität zulassen, um vom betrachter empfunden und erfahren zu werden, ein solches werk ist eine einheit, es stellt sich selbst dar.«

Die schöne Logik der sich selbst zur Darstellung bringenden Künste: bei Max Bill hat sie gleichwohl nie den Verlust von Spontaneität, Vitalität und Sinnlichkeit nach sich gezogen. Am deutschen Bauhaus, dessen Dessauer Spätphase unter Hannes Meyer er noch mitbekam, empfing er entscheidende Erfahrungen, die er dann, mit den Veränderungen der Zeitläufe entsprechenden Abwandlungen als Planer und Gründungsrektor der Ulmer…


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