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Ausstellungen: Düsseldorf · von Claudia Posca · S. 296 - 298
Ausstellungen: Düsseldorf , 2008

Claudia Posca
Meuser

Die Frau reitet und das Pferd geht zu Fuß
Kunsthalle Düsseldorf, 10.05.2008 – 20.07.2008

„Wenn es am Montag nicht besser wird, rufen Sie noch mal an“ sagt Meuser durch die Blume, pardon, durch die Kunst. Und hat unter diesem augenzwinkernden Titel eine Installation an die Wand gebracht, die mit ihren vier gleich großen, farbig differenzierten Stahlkästen als Hommage an Donald Judd durchgeht, wenn auch als eine recht schräge.

Ein weiterer Meuser ist dieser: „Die Frau reitet und das Pferd geht zu Fuß“ – vergnüglichere Ausstellungstitel sind seit Kurt Schwitters selten. Kluge Schlawiner beide, hat Meuser das Zeug dazu mit einer Paradoxie zu jonglieren, die keine ist. „Die Frau reitet und das Pferd geht zu Fuß“ stimmt wortwörtlich. So wie Meuser tatsächlich Meuser heißt, ohne Vornamen. Schon als Kind hat man den 1947 in Essen geborenen Bildhauer mit diesem Spitznamen gerufen. Ob es tatsächlich so etwas wie ein ´Nomen-est-omen` gibt? In Kempen am Niederrhein jedenfalls ist der „Meuser Maschinenbau“ beheimatet. Mit diesem anderen Meuser aber teilt der echte Meuser nur mehr die Leidenschaft fürs stählerne Material.

Das auch steht im Blickpunkt der groß angelegten Skulpturen-Schau in der Kunsthalle Düsseldorf mit rund 60 Arbeiten zum Teil riesigen Formats und schwergewichtiger Tektonik. Drei Jahrzehnte Rückblick gönnt das Haus dem Querdenker, Ruhrpöttler, Beuys- und Heerich-Schüler und heutigem Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe (seit 1992). Nach vielen Galerie-Einzelausstellungen würdigt damit erstmals in der Region ein großes Ausstellungsinstitut das Schaffen eines Künstlers, dessen Arbeiten auf der documenta IX vertreten waren, der mit…



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