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Ausstellungen: Hamburg · von Jens Asthoff · S. 391 - 392
Ausstellungen: Hamburg , 2007

Jens Asthoff
Miwa Ogasawara

»Nachhall«
Galerie Vera Munro, Hamburg 28.4. – 31.7. 2007

Ihre Malerei entfaltet einen Raum der temperierten Zwischentöne. Vielen von Miwa Ogasawaras figurativen Bildern scheint die Farbigkeit entzogen, häufig herrscht ein eigenartig fahles Kolorit. Die Palette kommt mit Wenigem aus, reicht von dominierenden Schwarz-, Grau-, Weiß-Facetten wie bei „In Paris“ (2006) oder „Grau“ (2007) über Grün- oder Brauntöne wie in „Urwald“ (2006) bis zu strahlend blassen Rosa-Schwarz-Kontrasten, etwa in „Lichtspiel“ (2007). Bisweilen treten einzelne Farbcharaktere deutlich nach vorn, ein kaltblasses Blau wie in „Am Steg“ (2006) oder punktuell glühendes Gelb in „Insel“ (2006). Überwiegend taucht Ogasawara die Bildräume in reduzierte, bisweilen stumpfe Farbigkeit, als seien sie von trübem Licht durchflutet oder matt illuminiert. Ihr Umgang mit Farbe hat atmosphärische Leucht- und Lenkungskraft, führt die sparsame Blässe eines reduzierten Spektrums zu gesteigerter Intensität. Das verbindet sich mit oft traumartig wirkender Unschärfe der Darstellung. Beides zusammen, verschieden Diffuses also, verknüpft Ogasawara dann aber zu ganz eigener Form von Klarheit, konzentriert und bindet subjektiven Ausdruck in der Reduktion. Das Meiste bleibt in diesen Bildern schemenhaft, doch verstärkt es sich darin zugleich zum Eindruck verdichteter Zeit. Die Bilder strahlen etwas Stilles, Abgeklärtes aus und haben doch jene Leichtigkeit, die die Welt im Beiläufigen spiegelt und Wahrheit der Empfindung im Angedeuteten sucht.

Die Malerei der 1973 in Kyoto geborenen, seit mehr als zehn Jahren in Hamburg lebenden Künstlerin vermittelt nichts „typisch“ Japanisches, und doch bleibt angesichts der Arbeiten das Gefühl, dass ihre Formsprache erfüllter Reduktion etwas birgt, das auch mit Herkunft zu tun hat….



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