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Ausstellungen: Hamburg · von Hajo Schiff · S. 388 - 390
Ausstellungen: Hamburg , 2007

Hajo Schiff
Seestücke.

»Von Max Beckmann bis Gerhard Richter«
Hamburger Kunsthalle, 08.06.07 – 16.09.07
fish and ships.

Maritimes in der zeitgenössischen Kunst«
Kunsthaus Hamburg, 18.06.07 – 26.08.07

Das Seestück, das sind nicht nur die Meereswellen über dem Sofa in Opas Wohnung: Das Genre ist bis heute aktuell. Auch die Gegenwartskunst von Hiroshi Sugimoto bis Allan Sekula befasst sich mit dem Meer als Projektionsraum sowohl von Freiheit und Poesie wie von privaten oder ökologischen Desastern und wirtschaftlicher Ausbeutung. So ist es nicht ganz abwegig, wenn in Hamburg gleich zwei Ausstellungen das Thema bearbeiten. Dazu kommt der regionalpolitische Bezug: Hamburg setzt in Stadtentwicklung und Stadtmarketing auf das Maritime. Dabei gehen große Geldsummen auch an Kultur-Projekte, deren Qualität höchst zweifelhaft ist. Und nachdem die Inszenierungen des neuen Auswanderermuseums „BallinStadt“ einigermaßen misslungen sind und bevor das waffenbegeisterte Marine-Museum des ehemaligen Springer-Vorstandes Peter Tamm eröffnet wird, wollten die Kunsthalle und das Kunsthaus zeigen, in welcher Vielfalt und Qualität die Kunst sich mit dem Meer und seiner Wirkung befasst hat – auch wenn diese kunstpolitische Konkurrenz nicht ausdrücklich formuliert wurde.

Max Beckmann liebte die See. Sein am Anfang der von Felix Krämer und Martin Faass kuratierten Ausstellung hängendes Bild „Blick aus der Schiffsluke“ von 1934 zeigt exemplarisch, wie die Moderne mit dem Thema umgeht: In restromantischer Stimmung und als formales Spiel. Der hinter dem Bullauge in die Bilddiagonale gekippte Horizont suggeriert hohen Seegang, er ist aber ebenso ein konstruktives Gestaltungsmittel. Feiningers Segel und Walter Dexels Boote sind dann nur noch Vorwände der Farbraumgestaltung, während Max Ernsts Seestücke eher Traumräume sind…




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