Niederlande
Herman de Vries
to be all ways to be
Kommissar: Mondriaan Fund.
Kuratoren: Colin Huizing, Cees de Boer.
Ort: Pavilion in den Giardini
Die Kuratoren des niederländischen Pavillons setzten bei der Wahl ihres Künstlers wohl zum einen auf den enormen Erfolg der seine Renaissance feiernden ZERO-Bewegung, zu der Herman de Vries von 1959 an neben Jan Schoonhoven, Armando, Henk Peeters und Jan Henderikse gerechnet wird. Zum anderen hat man sich bewusst für die Reife eines Mannes entschieden, der sich zeit seines Lebens treu geblieben ist und sich nie darum geschert hat, was gerade angesagt war. Am 11. Juli 1931 in Alkmaar geboren, ist der gelernte Gärtner und Landarbeiter, der seit 1970 in Knetzgau (Eschenau) lebt, ein Künstler, der nichts anders als die Natur sprechen lässt. Ihr die Ehre erweisend und ihr Gehör verschaffend, preist er deren Schönheit und lenkt dabei auf das Unscheinbare. Er legt ein kreisrundes Rosenbett an, kreiert Bilder aus Getreidehalmen, sammelt Steine und entnimmt der Welt überall Erdproben so, als würde er in deren Farben stehen. Als aufmerksamer Sammler der Dinge, die in der Natur vorkommen, wirft er einen phänomenologischen Blick auf das Kleine und Unscheinbare. Dass er mehr ist als nur ein Sammler, sondern auch ein dem Buddhismus nahestehender Philosoph zeigt seine Performance. Auf die Wand schrieb er mit Kohle „all ways to be to be ways to be to be“.