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Ausstellungen: Luxemburg · von Ingo Arend · S. 309 - 311
Ausstellungen: Luxemburg ,

Luxemburg
Post-Capital

Mudam Luxembourg – Musée d’art Moderne Grand-Duc Jean 02.10.2021–16.01.2022
von Ingo Arend

Ein riesiger, grauer Kampfjet, ausgebreitet auf dem Steinfußboden im Lichthof des Mudam. Auf den ersten Blick ließe sich die Arbeit von Roger Hiorns als ein Fanal des Scheiterns deuten. Wenn eine Ausstellung zum „Post-Capital“ mit einem derart drastischen Symbol beginnt, liegt die Assoziation zur symbolischen Bauchlandung des Kapitalismus mehr als nahe. Für Hiorns geht es aber um etwas anderes. Die 16 Meter lange MiG-21, die er in Luxemburgs Kunstmuseum deponiert hat, steht für den britischen Künstler als Symbol des großen Systems und der Technologie schlechthin.

Zur Zeit des Kalten Krieges in Europa war das 1959 erstmals hergestellte Flugzeug der meistproduzierte Abfangjäger der Luftfahrtgeschichte. Hiorns hatte das außer Dienst gestellte Exemplar 2017 in der Nähe von Prag „beerdigt“. Mit ähnlichen Aktionen auf der ganzen Welt hat Hiorns inzwischen eine Reihe anderer Flugzeuge ähnlich bestattet. Abgesehen von der symbolischen Beerdigung des Kalten Krieges hat er mit diesem unterirdischen Netzwerk auch ein Symbol für die unsichtbaren, globalen Systeme geschaffen, die uns täglich umgeben. Mit einem 50 Meter langen System aus Schläuchen, die er um die Maschine gewunden hat und durch das er Pizza-Masse zirkulieren lässt, renaturiert er ein technisches Symbol nach eigenem Bekunden in ein „Verdauungssystem“, das den Zusammenhang zwischen dem Menschen und der Maschine aufruft. Selbst für den, dem sich der Zusammenhang mit einer Ausstellung zum Strukturwandel des Kapitalismus nicht auf Anhieb ersichtlich ist, ist das Werk ein echter Eye-Catcher.

Trotz dieses spektakulären Entrees ist Post-Capital keine Ausstellung, die mit der…

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