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Ausstellungen: Köln · von Thomas W. Kuhn · S. 312 - 313
Ausstellungen: Köln , 2008

Thomas W. Kuhn
Robert Elfgen: des bien ich

Galerie Monika Sprüth Philomene Magers, 16.04.08 – 26.07.08

Gelegentlich kommen in Ausstellungsräumen Werke zur Ansicht, die sich als Bestätigung der Behauptung Oscar Wildes verstehen lassen, dass die Geheimnisse der Welt im Sichtbaren und nicht im Unsichtbaren liegen. Susan Sonntag zitierte Wilde 1964 zu Beginn ihres Essays “Against Interpretation”, den sie Paul Thek widmete. Dessen Werk wurde soeben erst in Karlsruhe und anschließend in Hamburg mit einem Kranz verwandter Positionen präsentiert, darunter auch eine Zusammenarbeit aus 2004 von Kai Althoff (1966 in Köln) und Robert Elfgen (*1972 in Wesseling): Das Floss [sic].

Elfgen, der in Braunschweig bei John Armleder und in Düsseldorf bei Rosemarie Trockel studierte, wird so in eine Traditionslinie gestellt, in der ein Werk nur unzureichend mit dem klassischen Kunstbegriff zu fassen ist und schon medial in der Ausformung als Environment, respektive Installation einen Akt der Immersion, des Eintauchens einfordert, der sich nur schwer mit kritischer Distanz in Einklang bringen lässt, weil genau diese das Erleben des Werks im Prozess des Durchlebens wenn nicht verhindert, so doch verzerrt.

Angesichts manch idiosynkratischer Privatmythologien, in denen sich eklektizistisch kulturelle Zeichen und Systeme mit Biografischem verschmelzen, die verdank Harald Szeemann 1972 auf der documenta 5 ihren großen Hochzeitsflug verwirklichen konnten, stellt sich immer wieder die Frage, welchen Gewinn die Mühen des Eintauchens in eine von Außen oft skurril wirkende Welt bringt.

Aber es ist, mit allen Konsequenzen für die Wahrnehmung als Kunst, auch erlaubt, sich methodisch nicht weniger eklektizistisch im größeren Haus der Ethnologie, Anthropologie und Soziologie umzusehen, in…


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