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Gespräche mit Sammlern · von Alexander Braun · S. 414 - 421
Gespräche mit Sammlern , 2002

Sammeln als intellektuelle Notwendigkeit

ALEXANDER BRAUN SPRACH MIT WILHELM SCHÜRMANN

Die Sammlung von Gaby und Wilhelm Schürmann gilt international als eine der charismatischsten ihrer Art. Wilhelm Schürmann, von Haus aus Fotograf und heute Professor und Dekan an der Fachhochschule Aachen, erwirbt seine erste Fotografie 1973. Der Kauf zieht bis 1977 das Experiment einer Foto-Galerie nach sich, das nicht schlecht funktioniert, jedoch zunehmend einen Interessenkonflikt verursacht, da Schürmann die besten Fotografien für sich selbst behalten möchte. Nach dem Tod der Eltern und einer entsprechenden Erbschaft trägt Schürmann zum ersten Mal in größerem Stil eine Sammlung zusammen und zwar einen repräsentativen Überblick zur tschechischen Fotografie der 20er und 30er Jahre und ein Konvolut von Architekturfotografien von Werner Mantz. Nach 10 Jahren verkauft er diese Fotografien komplett an das Getty Museum in Los Angeles. Von dem dadurch erworbenen Geld und angeregt durch die Bekanntschaft mit Martin Kippenberger baut er ab den frühen 80er Jahren kontinuierlich eine Sammlung international bekannter und (zunächst) weniger bekannter Künstler, darunter Franz West, Martin Kippenberger, Mike Kelley, Cady Noland, Julia Scher, Jason Rhoades, Raymond Pettibon, August Sander, Weegee, Roy Arden, Angela Bulloch, Jorge Pardo, Georg Herold, Christopher Williams, Mark Dion, Daniel Roth, Jochen Lempert u.v.a., aber auch aus Plakaten und Film-Stills auf. Nach Präsentationen der Sammlung – in stets individueller Konstellation und mit wechselnden thematischen Schwerpunkten – in New York, Aachen, Köln, Hamburg, Zürich, München, Basel und Dortmund, sind Teile aus ihr ab dem 13. April 2002 (bis 16. Juni) unter dem Titel “Prophets of Boom” in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden…

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