BARBARA FOERSTER
Spy
Thomas Grünfeld, Gary Hume, Andreas Schulze
Monika Sprüth Galerie, Köln, 2.10. – 8.12.2001
Die drei Männer kennen sich schon länger. So lange, dass es ihnen schließlich attraktiv erschien, zusammen auszustellen. Die Idee hatte Thomas Grünfeld, ein Künstler, der bereits bewiesen hat, dass er gerne vereint, was nicht zusammen zugehören scheint. Seit 1989 fügt er in seinen “Misfits”, Dachsköpfe mit Pinguinrümpfen oder Lammschnauzen mit Hundekörpern zusammen und lässt eigenständige Zwitterwesen entstehen, die erst auf den zweiten Blick ihre Synthetik verraten. Auch die initiierte Gruppenausstellung in der Monika Sprüth Galerie wirkt beim ersten Blick in die Ausstellungsräume wie aus einem Guss, erst beim genauen Hinsehen tritt die Verschiedenheit der Einzelwerke ins Auge. Schnell klaffen dann die absichtlich durchmischt gehängten Werkgruppen auseinander. Grünfeld fügt sich zu Grünfeld, Hume zu Hume und Schulze zu Schulze. Ein wenig verwirrend wirkt da der ein gemeinsames Konzept vortäuschende Titel “Spy”. Glaubt man den Worten der Galerie und dem Text des begleitenden Katalogs, so verweist “Spy” vielmehr auf einen nachträglich herausgearbeiteten Berührungspunkt im Werk der drei Künstlerfreunde: “Jeder schwelgt in, spielt mit, erprobt oder nötigt auf seine eigenen Art die grundlegenden Bedingungen, wie die eigenen Arbeiten dem Raum sowie den Blicken begegnen, die auf diese Arbeiten geworfen werden, wie sie die visuelle Aufnahme des Raums fordern und was sie von ihm verlangen. Will sagen: wie das Werk an die Oberfläche gelangt.
Grünfelds “Misfits”, immer wieder gerne ausgestellt und herangezogen für Kunstausstellungen zum Thema Bio- bzw. Gentechnologie, verkörpern das klassische Motiv der Chimäre. In früheren Jahrhunderten Fantasiegebilde der Urangst…
