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Ausstellungen: London · von Edgar Schmitz · S. 316 - 317
Ausstellungen: London , 2004

EDGAR SCHMITZ
State of Play

Serpentine Gallery, London, 3.2. – 28.3.2004

Letztlich geht es beim Spiel immer um Anordnungen und Strukturen und darum, wie mit diesen umzugehen sein könnte. Und wenn in der Serpentine Gallery so eine ganze Reihe sehr unterschiedlicher künstlerischer Positionen und Strategien als Äußerungen zum gegenwärtigen State of Play versammelt sind, ist das also eine Aussage (dass sich heutige Kulturproduktion als Spiel begreifen oder zumindest beschreiben lässt) und eine Bestandsaufnahme (als Überblick über unterschiedliche Ausformungen und Taktiken). Spiele weisen sich nicht nur dadurch aus, dass, sondern vor allem auch wie sie gespielt werden, und gerade so lässt sich die Ausstellung als Spektrum von Spielweisen erfassen, die letztlich Formen von Umgang mit Welt darstellen.

Tony Fehers Verschränkung unterschiedlicher Sphären ist diagrammatisch angelegt. Von dem mit Klebestreifen ausgeblendeten Fenster aus läuft ein Faden aus der Galerie, der sich über das Dach legt und auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes dann eine Wasserflasche in einem Baum in Balance hält. Die Arbeit hat mit Form und ihren Randbereichen zu tun, wenn sie sich und die Galerie in Natürliches einbindet und Wasser als Energie und Formloses einsetzt, und ist letztlich eine veranschaulichte Geste des Zugriffs.

Am entgegengesetzten Ende des strategischen Spektrums liegt Pipilotti Rists Spiel mit den Reizen des Optischen. Hier ist es das Licht des Projektors, das auf einem Apfelbaumzweig spielt und auf den kristallin-durchscheinenden Objekten, die von ihm hängen. Kein Diagramm, sondern ein verspieltes, den Betrachter einladendes Arrangement des Meditativen, in dem Spiel (wenn es darum denn geht) als Eigenaktivität des Materials angelegt und…


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