LA BIENNALE – PALAZZO DELLE PRIGIONI
Taiwan
HWANG BUH-CHING, CHEN CHIEH-JEN, HUNG TUNG-LU
KOMMISSAR: MUN LEE LIN
KURATOREN: JUI-JEN SHIH, HAI-MING HUANG
ASSISTENT: PAOLO DE GRANDIS
Taiwan präsentiert sich mit Hwang Buh-Ching, Chen Chieh-Jen und Hung Tung-Lu auf der Höhe einer konsumergebenen Zeit, die ihre Begeisterung für immer raffiniertere technische Produkte durch ein gesteigertes Verlangen nach reiner Natur und Ursprünglichkeit dialektisch auspendelt und die Höchstleistungen rationaler Weltaneignung zu restlos enttabuisierter Triebabfuhr benutzt, die sich allerdings (im Idealfall) auf den virtuellen Raum der elektronischen Medien beschränkt. Hung Tung-Lu befaßt sich mit den Plastik-Idolen und Supermodellen, die der Markt als Identitäts-Surrogate bereithält und die von Jugendlichen als Elemente eigener kultureller Formierung verwendet werden, Hwang Buh-Ching ruft einen Teil seiner Biographie, nämlich den Übergang Taiwans von einer Agrargesellschaft zum industrialisierten Kapitalismus, ins Gedächtnis und Chen Chieh-Jen betreibt digitale Kettensägenmassaker, wobei sich seine pseudorealistischen Schwarzweiß”fotos” in manchen Details kaum von den Dokumentaraufnahmen unterscheiden, die auf den Schlachtfeldern und Bombardierungsarealen dieses Jahrhunderts entstanden.