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Titel: Fiktion der Kunst der Fiktion · von Ursula Panhans-Bühler · S. 124 - 131
Titel: Fiktion der Kunst der Fiktion , 2010

Ursula Panhans-Bühler
Templates – contemplated

Zu Gast bei Monica Studer und Christoph van den Berg

Monica Studer und Christoph van den Berg haben mit ihren Arbeiten auf zuweilen amüsante, zuweilen nachdenkliche, gelegentlich paradoxe, spektakuläre und doch handwerklich sachliche Weise die Frage der Beziehung von bildnerischer Imagination und Repräsentation auf ein aktuelles, computergestütztes Fundament gestellt. Freilich scheint der Computer als Medium der Bilderzeugung einer Repräsentation von Wirklichkeit den Boden zu entziehen. Wenn analoge Medien deren traditionelle Bedingung waren, wird zu fragen sein, wie digitale Bildkonstrukte mit Repräsentation verfahren. Hängt ihre Künstlichkeit jeglichen Referenten ab, macht ihn womöglich überflüssig?

Motivisch gibt es in den Arbeiten der Künstler Schweizer Alpenlandschaften zu sehen, als große querformatige Computerprints auf Aluminium und als begehbare Panoramen, einmal verstellt von einem dichten Waldesinnern, einmal als ungestörte Fernsicht für den schweifenden Blick, und schließlich als Riesenprint auf dem Fußboden das, was den Bergen zu Füßen liegt, das Ufer eines Sees mit seinen vielfältigen Steinen, Moos und Gräsern. Ergänzt wird das Angebot von einem interaktiven Computerterminal, wo man sich auf panoramatische Bildschirmreisen begeben kann, wenn man einen virtuellen Ferienaufenthalt im Hotel Vue des Alpes bucht.

Die Bildwelten sind sämtlich, ohne irgendwelche fotografische Vorlagen zu scannen, direkt am Computer generiert, ganz so wie Architekten, Designer oder Ingenieure seit etwa zehn Jahren mithilfe von CAD-Programmen Produkte entwickeln, Häuser und urbane Zonen entwerfen und visualisieren. 3D-Programme erlauben die fiktive räumliche Konstruktion, Vektoren bestimmen den perspektivischen Blickpunkt und Lichteinfall, Texturenprogramme erlauben ein ‚fotografisches’ Oberflächenfinish, Animationsprogramme ein Navigieren durch die virtuellen Räume an der Bildschirmoberfläche. – Alles falsch,…


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von Ursula Panhans-Bühler

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